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"Wir haben genug" Aufruf der Koalition zu landwirtschaftlichen Demonstrationen

Das Bündnis “Wir sind genug” will am Samstag in Berlin die Transformation der Landwirtschaft zeigen, unter anderem mit Forderungen nach einer niedrigeren Mehrwertsteuer für “klimafreundliche Lebensmittel”. Bündnissprecherin Inka Lange sagte am Montag, dass die Art und Weise, wie Lebensmittel produziert werden, dem Klima, der Biodiversität und der menschlichen Gesundheit schade. Ohne eine Wende in Agrarpolitik und Ernährung sind Klimaziele nicht zu erreichen.

Die Präsentation des Bündnisses auf der Lebensmittelmesse der Grünen Woche läuft seit mehreren Jahren. Der Samstag steht unter dem Motto „Essen für alle – kein Profit für die Wenigen“. Träger des Bündnisses sind Vertreter von Öko- und konventionellen Landwirten, Natur-, Umwelt- und Tierschutzverbänden sowie kirchlichen Hilfswerken. Am Freitag beginnt die Grüne Woche.

Die Koalition fordert faire Erzeugerpreise, Sozialleistungen, die einen ökologischen Konsum ermöglichen, und mehr Ackerland für den Anbau von Nahrung statt Futter. Der NABU-Vorsitzende Jörg-Andreas Krüger sagte, eine Reduzierung des Fleischkonsums von derzeit knapp über 1 kg pro Person und Woche auf 400 g schaffe genügend Platz, um genügend Lebensmittel zu produzieren und die Artenvielfalt zu stärken. Bis dahin werden viele der für den Futteranbau genutzten Flächen nicht mehr benötigt.

Martin Kaiser, Chef von Greenpeace, forderte die Politik auf, gesunde und ökologisch produzierte Lebensmittel für alle zugänglich zu machen. Landwirtschaftsminister Cem Özdemir sollte darauf hinarbeiten, die Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse auf null zu senken. Im Gegenzug könnten Zölle auf tierische Produkte steigen, sagte Kaiser.

Die Koalition hofft, ihre Forderungen am Samstag an den Grünen-Politiker Özdemir übergeben zu können. Informationen zeigen, dass mehr als 100 Organisationen den Forderungskatalog unterstützen, darunter Brot für die Welt, Deutsche Umwelthilfe, Fridays for Future und Oxfam. Die Traktorvorführung beginnt um 8 Uhr morgens im brandenburgischen Blankenfeld. Anschließend fuhren die Landwirte zum Auswärtigen Amt nach Berlin, wo ein Treffen internationaler Agrarminister stattfand. Ab 12:00 Uhr wird am Brandenburger Tor demonstriert.

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