Ein Tanker mit verflüssigtem Erdgas (LNG) ist am Dienstag zum ersten Mal seit seiner Eröffnung am Terminal Wilhelmshaven angekommen. Das bestätigte Betreiber Uniper am Morgen. Der Öltanker „Maria Energy“ wurde auf den letzten Metern vom Polizeiboot zur Pier eskortiert.
Nach weniger als zehn Monaten Planungs- und Bauzeit wurde Mitte Dezember in Wilhelmshaven Deutschlands erster Importterminal für verflüssigtes Erdgas (LNG) eröffnet. Ein Probelauf beginnt in wenigen Tagen. Das schwimmende Terminal an der niedersächsischen Nordseeküste soll dazu beitragen, die Gasversorgungslücke nach Deutschland aufgrund fehlender Lieferungen aus Russland zu schließen.
Umweltschützer erklären Protest
Herzstück der Pier ist das knapp 300 Meter lange Spezialschiff „Höegh Esperanza“, das das mit dem Tanker transportierte verflüssigte Erdgas in eine umwandeln wird gasförmigen Zustand und transportieren es in das deutsche Erdgasnetz. Als es im Dezember ankam, war das Spezialschiff voll beladen mit verflüssigtem Erdgas und wurde ins deutsche Netz eingespeist. Das Schiff, das am Dienstag in Wilhelmshaven einlief, war laut Uniper der erste dieser Tanker.
Umweltschützer wollen gegen die nächtliche Ankunft von LNG-Tankern protestieren. Sie kritisieren unter anderem, dass das Gas aus den USA mit der umstrittenen Methode des Fracking an Bord von Schiffen gewonnen wird. „Dass Deutschland heute erstmals Fracking-Gas direkt aus den USA bezieht, ist kein Grund zur Freude, sondern ein historischer Schlag für den Klima- und Naturschutz“, teilte die Deutsche Umwelthilfe am Dienstag mit.