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Wildereiprozess gegen verurteilten Polizeimörder

Polizistenmorde
Ein Gedenkstein, eine Gedenktafel, Engelfiguren und Blumen erinnern auf einem Parkplatz bei Kusel an zwei Polizisten, die vor einem Jahr im Dienst getötet wurden.

Ein 39-jähriger Mann, der wegen Mordes an zwei Polizisten verurteilt wurde, muss sich demnächst erneut in einem weiteren Prozess verantworten. Das Amtsgericht Neunkirchen teilte am Dienstag mit, dass es in dem Verfahren vor dem Schöffengericht des Amtsgerichts Neunkirchen vom 14. Februar unter anderem um mutmaßliche Wilderei, versuchte gefährliche Körperverletzung und falschen Verdacht ging.

Konkret wird dem gebürtigen Saarländer vorgeworfen, im September 2017 bei Spiesen-Elversberg einen Hirsch ohne Jagdschein erschossen zu haben. Ein Zeuge soll dies gesehen und daraufhin das Fahrzeug des Angeklagten auf einem Feldweg blockiert haben. Der 39-Jährige soll sich an Zeugen gewandt haben, um zu verhindern, dass frühere Wilderei-Vorfälle aufgedeckt werden. Er konnte sich nur durch einen Seitensprung retten.

Danach soll der Angeklagte diese Zeugen Ende 2017 wegen Verleumdung angezeigt haben. Ein Gerichtssprecher sagte, ihm seien „völlig unwahre Inhalte des Strafverfahrens“ bekannt gewesen. Gegen den 39-Jährigen laufen nach Angaben der Staatsanwaltschaft Saarbrücken weitere Ermittlungen wegen des Verdachts auf Wilderei, Jagd und Verstöße gegen das Waffengesetz.

Im November wurde der Mann vom Amtsgericht Kaiserslautern zu lebenslanger Haft verurteilt. Am 31. Januar 2022 wurden bei einer Fahrzeugkontrolle in der Nähe von Küssel (Westpfalz) ein 24-jähriger Polizist und ein Polizeipräsident (29 Jahre alt) ermordet, die laut Richter gewerbsmäßige Wilderei vertuschen wollten. Das Gericht stellte auch die außergewöhnliche Schwere des Verbrechens fest. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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