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Wie steht es mit der Zahlungskarte für Asylbewerber?

Die Gestaltung der Zahlungskarte für Asylsuchende ist umstritten. Der Städte- und Gemeindebund bleibt nach einem Richterspruch ruhig und hält an seinen Vorbereitungen fest. Ein Landkreis ist bereits weiter.

Ministerpräsident des Landes Brandenburg Dietmar Woidke (SPD) informiert sich über Erfahrungen mit...
Ministerpräsident des Landes Brandenburg Dietmar Woidke (SPD) informiert sich über Erfahrungen mit der Zahlungskarte für Asylsuchende im Landkreis Märkisch-Oderland.

- Wie steht es mit der Zahlungskarte für Asylbewerber?

Es ist noch unklar, wann die Zahlungskarte für Asylsuchende bundesweit eingeführt wird. Die Vorbereitungen laufen weiter, auch nach einer Entscheidung des Hamburger Sozialgerichts über die festgelegte Bargrenze auf der Chipkarte. Der Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg hat bereits rund 1.000 Asylsuchenden Zahlungskarten ausgestellt, die nun ihre Leistungen für den Lebensunterhalt als Guthaben auf der Karte erhalten statt eines Schecks. Bundesregierung und die meisten Bundesländer haben sich auf die Einführung der Zahlungskarte geeinigt, es gibt jedoch Verzögerungen im Vergabeverfahren.

Der Landkreis in Brandenburg sieht keinen Grund, den Kurs nach der Entscheidung des Hamburger Sozialgerichts über die Zahlungskarte für Flüchtlinge zu ändern. "Wir werden uns an die von uns festgelegten Kriterien halten", sagte Holger Obermann, Erster Stellvertretender Vorsitzender des Landkreises, der dpa.

Laut diesen Kriterien können erwachsene Asylsuchende monatlich maximal 50 Euro in bar von ihrem Chipkarten-Guthaben abheben, die Bargrenze für Kinder liegt bei 25 Euro. Diese Gestaltung ist jedoch umstritten. Das grüne geführte Sozial- und Integrationsministerium in Potsdam kritisierte die Begrenzung auf diese Bargrenze und hofft, dass die Entscheidung die Diskussion zu diesem Thema wieder aufnimmt.

Das Hamburger Sozialgericht entschied, dass festgelegte Bargrenzen auf der Zahlungskarte nicht geeignet sind, um die zusätzlichen Bedürfnisse von beispielsweise schwangeren Frauen oder Familien mit jungen Kindern abzudecken. Die soziale Behörde, die für die Karte zuständig ist, muss die persönlichen Lebensumstände der Antragsteller berücksichtigen, und feste Grenzen ermöglichen dies nicht, sagte eine Gerichtssprecherin. Außerdem entschied das Gericht, dass die Zahlungskarte an sich nicht beanstandet wird.

Die Vorbereitungen für die Zahlungskarte laufen weiter

"Die kommunalen Behörden und die Staatskanzlei bereiten die Einführung der Zahlungskarte vor", sagte Obermann vom Landkreis. Es gibt jedoch Verzögerungen bei der Vergabe von Aufträgen für die bundesweite Einführung, wie Mitte Juli bekannt gegeben wurde. Der Grund dafür sind Einsprüche von Unternehmen im Vergabeverfahren, wie das zuständige Unternehmen Dataport in Hamburg mitteilte.

"We are optimistic that this will happen very soon," Obermann said. In May, the chairman of the County Council, Landrat Siegurd Heinze (independent) from the Oberspreewald-Lausitz district, had expected that the cards would be issued from autumn.

Dataport wurde mit dem Vergabeverfahren für das geplante grenzüberschreitende bargeldlose Zahlungssystem für Flüchtlinge beauftragt. 14 der 16 Bundesländer hatten sich Ende Januar darauf geeinigt. Bayern und Mecklenburg-Vorpommern gehen eigene Wege. Die Karte soll unter anderem dazu beitragen, Zahlungen an Schleuser oder Familien im Heimatland zu verhindern, die Gemeinden in der Verwaltung zu entlasten und den Anreiz für irreguläre Migration zu reduzieren.

Online-Übertragungen sollen ebenfalls möglich sein

Laut dem Landkreis Brandenburg sollen mit der Karte auch Online-Übertragungen möglich sein - aber nicht unbegrenzt. Hierfür soll es eine Liste - sogenannte Black- und Whitelist (also eine Black- und Whitelist) - geben, nach der Überweisungen ins Ausland und Glücksspiel beispielsweise nicht möglich sind, aber die Deutschland-Ticket online bezahlt werden kann, wie berichtet wurde.

Die SPD hat Bedenken wegen der Bargrenze auf der Zahlungskarte für Asylsuchende geäußert. Sie fürchten, dass diese Begrenzung den Integrationsprozess behindern könnte und hoffen, die Diskussion zu diesem Thema wiederaufzunehmen.

Trotz der Kontroversen unterstützt das SPD-geführte Sozial- und Integrationsministerium in Potsdam die Idee der Zahlungskarte, diecurrently von den kommunalen Behörden und der Staatskanzlei deutschlandweit vorbereitet wird, angeführt vom SPD-nahen Landkreis in Brandenburg.

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