Inhaltsverzeichnis
- Was sind die Zutaten von White Christmas?
- Was sind die regionalen Unterschiede?
- Hat Opa recht? Waren vergangene Weihnachten weißer?
- Wann gab es in Deutschland das letzte Mal weiße Weihnachten?
- Ist Weihnachten einfach zur falschen Zeit?
- Was passiert als nächstes im Zeitalter des Klimawandels?
Fragen und Antworten - Wie hoch sind die Chancen auf weiße Weihnachten in diesem Jahr?
Für viele Menschen ist ein weißes Weihnachten ein Idealbild. Der weiße Schnee verströmt eine beruhigende Atmosphäre und die Natur scheint in den Winterschlaf gegangen zu sein – eine Szene, die perfekt zu Weihnachten passt, das besinnlich sein soll. Doch aufgrund eines bestimmten Wetterphänomens waren Schneeszenen an Heiligabend und in den Feiertagen in Deutschland schon vor dem Klimawandel eine Ausnahme. Auch in diesem Jahr sieht es nicht besonders gut aus. Marcel Schmid vom Deutschen Wetterdienst (DWD) erklärte am Montag in Offenbach, dass eine nachhaltige Schneedecke im Flachland unwahrscheinlich sei. Wie sieht die Zukunft aus?
STATEMENT: Es wird in diesem Land nie wieder weiße Weihnachten geben.
Bewertung: Unwahrscheinlich – aber die Wahrscheinlichkeit nimmt tatsächlich ab.
Fakt: Ältere Menschen romantisieren besonders oft die Vergangenheit. Man sagt oft, dass es zu Weihnachten immer schneit. ist das echt?
Eine offizielle Definition für „Weiße Weihnachten“ gibt es nicht, der DWD spricht jedoch davon, wenn am Morgen des 24., 25. oder 26. Dezember an einer Wetterstation mindestens ein Zentimeter Schnee gemessen wird. Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Was sind die Elemente einer weißen Weihnacht?
Weiße Weihnachten sind laut DWD in den meisten Teilen Deutschlands selten, zumindest wenn man nicht im höheren Mittelgebirge oder am Alpenrand lebt. „Da spielen viele Faktoren eine Rolle“, sagt DWD-Klimaexperte Karsten Friedrich zum Schneeanfall über die Feiertage: „Es muss genug Kälte und genug Feuchtigkeit geben.“
Die Sache ist: Kalte Luft aus dem Norden oder Nordosten ist in der Regel trocken und bringt keine Niederschläge. Milde Westluft bringt oft Feuchtigkeit, aber selten Schnee. Die Mischung muss für eine Ganztagsküche stimmen. So war die Situation Anfang Dezember.
Welche regionalen Unterschiede gibt es?
Ob die Schneewahrscheinlichkeit zu Weihnachten höher ist, hängt auch davon ab, wo Sie in Deutschland leben. Generell gilt: Je höher man wohnt, desto wahrscheinlicher ist es, dass zu Weihnachten Schnee vor der Haustür liegt. Friedrich erinnert jedoch daran, dass in manchen Jahren, wie zuletzt 2022, weiße Weihnachten in den Alpen nicht einmal ausgereicht hätten.
Wetterexperten haben vorgeschlagen, dass man an die Küste fahren sollte, wenn man am Weihnachtstag keinen Schnee sehen möchte. Küstengebiete sind im Allgemeinen milder, da die Nord- und Ostsee im Dezember noch sommerliche Hitze aufweisen.
Hat Opa recht? Waren vergangene Weihnachten weißer?
Die Wahrscheinlichkeit einer weißen Weihnacht im deutschen Tiefland war nie besonders hoch, aber in der Jugend meines Großvaters waren die Chancen auf jeden Fall höher als heute. Eine Auswertung der Klimaarchive des National Weather Service ergab Folgendes: Ein Vergleich der Referenzzeiträume 1961-1990 und 1991-2020 zeigt, dass die Wahrscheinlichkeit einer Schneeansammlung in allen drei Weihnachtsperioden insgesamt um mehr als 50 % zurückgegangen ist. %.
Ein Beispiel aus Süddeutschland, das einst vom Schnee verwöhnt wurde, verdeutlicht dies: In der bayerischen Landeshauptstadt München gab es von 1961 bis 1990 etwa alle drei Jahre weiße Weihnachten, von 1991 bis 2020 jedoch etwa alle sieben Jahre . Jahr.
Wann gab es in Deutschland das letzte Mal weiße Weihnachten?
Das letzte Mal, dass weiße Weihnachten im Land weithin gefeiert wurden, war im Jahr 2010. Am Morgen des 24. Dezember vor 13 Jahren lag der Schnee noch vereinzelt, doch „bis Heiligabend sorgte Neuschnee dafür, dass ganz Deutschland mit Schnee bedeckt war“, berichtete der DWD. Dieses mehr oder weniger umfassende weiße Weihnachtsfest ist selten.
Dies geschah seit den 2010er Jahren insgesamt nur viermal – 1962, 1969 und 1981.
Kommt Weihnachten nicht zur falschen Zeit?
Es passiert fast jedes Jahr: Kurz vor den Feiertagen beginnt das sogenannte Weihnachtstauwetter, das der DWD in seinem Wörterbuch ausführlich beschreibt. Aus dem Westen weht milde Atlantikluft, die manchmal Regen mit sich bringt. Der Schnee, der zuvor gefallen war, verschwand. Das „berüchtigte Weihnachtstauwetter“ gehört laut DWD zu den sogenannten Singularitäten, auch Normalwetterereignisse genannt, deren Eintrittswahrscheinlichkeit je nach Region bei bis zu 70 Prozent liegt.
Das heißt: Weihnachten könnte zu keinem schlechteren Zeitpunkt kommen. „Mitten im Winter ist die Schneewahrscheinlichkeit am größten“, sagte Friedrich mit Blick auf den Januar.
Wie geht es im Zeitalter des Klimawandels weiter?
Valeri Goldberg, Klimaforscherin an der Technischen Universität Dresden, bezeichnete den Zeitraum seit 2010 als „die mit Abstand längste ununterbrochene Periode grüner Weihnachtsferien seit Beginn meteorologischer Aufzeichnungen“. Gemeint ist die sächsische Landeshauptstadt von 1884 bis 2021.
Dies zeigt die Auswirkungen der globalen Erwärmung. Goldberg schreibt, dass es einen Zusammenhang zwischen der Erwärmung der Atmosphäre und des Ozeans und der verringerten Häufigkeit weißer Weihnachten in Mitteleuropa gibt. Die Chance auf winterlichen Schneefall nimmt ab – vor allem im Flachland. Dazu müssen zunächst kalte und feuchte Luftmassen aus den Polargebieten nach Mitteleuropa gelangen.
Klimaprognosen zeigen, dass sich die Winter in Mitteleuropa bis zum Ende des 21. Jahrhunderts um durchschnittlich 3 bis 4 Grad erwärmen und Temperaturen von bis zu 5,5 Grad erreichen werden. Klimaforscher Goldberg geht davon aus, dass weiße Weihnachten „zu einem sehr seltenen Ereignis werden“.
Lesen Sie auch:
- Bahnstreik: Wetteramt warnt vor Glatteisgefahr in weiten Teilen Deutschlands
- Glatte Straßen, gestrichene Flüge – Schneesturm legt Bayern lahm
- Zwischen Winterwunderland und Verkehrschaos: So verlief Deutschlands erstes schneereiches Wochenende
- In Süddeutschland entspannt sich die Wetterlage, der Flug- und Bahnverkehr bleibt jedoch beeinträchtigt
Quelle: www.stern.de