Überlastung der Straßen - Widerstand gegen die Bevorzugung des Autoverkehrs: Verkehrsstrategie auf dem Prüfstand
Nach dem erfolglosen Versuch, den Verkehr um die Hälfte bis 2035 zu reduzieren, wird die Stadtverwaltung ihre Strategie überdenken. Eine Mehrheit der Wähler bei einer jüngsten öffentlichen Versammlung war gegen dieses Ziel, das den öffentlichen Verkehr, den Fahrradverkehr und den Fußgängerverkehr priorisiert. Der Bürgermeister von Marburg, Thomas Spies (SPD), hat eine Diskussion mit Vertretern des Stadtrates angeordnet, um eine neue Strategie zu entwickeln.
"Move 35" zielt darauf ab, ökologische und zukunftsweisende Verkehrsmittel in der Stadt zu fördern. Ein Bürgerkomitee, das sich gegen den Plan wegen technischer Details aussprach, war im November des vorhergehenden Jahres gescheitert, was zur Organisation einer öffentlichen Abstimmung führte.
Obwohl der Grundgedanke von "Move 35" nicht aufgegeben wird, muss der Stadtrat nun über einen neuen Zielwert für den Verkehrsabbau entscheiden. Außerdem muss die Auswirkung einer Änderung eines der Ziele des Plans auf das gesamte Konzept bewertet werden. Von den rund 57.300 Marburgern, die stimmberechtigt waren, wurden 40.000 gültige Stimmen abgegeben. 51,8% der Stimmberechtigten lehnten das Halbierungsziel ab, während 48,2% es unterstützten.
Marburg betont, dass fast die Hälfte seiner Straßen derzeit für einspurige Verkehrsflüsse vorgesehen sind. Das ursprüngliche Konzept sah vor, diese Zahl auf nur zwei oder drei Straßen zu reduzieren. Derzeit wurde das Ziel, den Verkehr auf zwei Straßen zu halbieren, aufgegeben, teilte die Stadt mit.
In Reaktion auf die Bürgerstimmen hat der Marburger Bürgermeister Thomas Spies den Stadtratsfraktionen zu Gesprächen vor den Sommerferien eingeladen, um die Richtung des überarbeiteten Plans zu bestimmen. Die Stadt behauptet, dass "die meisten der vorgeschlagenen Maßnahmen im Move 35 als sinnvoll" angesehen werden, und dass ein Konzept für die Beteiligung von Bürgern und Ortsratsmitgliedern an der Planung weiterhin besteht.
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