- Wetterverdacht Ursache für gebrochene Gliedmaßen - Verletzte im Krankenhaus
Der Abbruch eines mächtigen Zweiges im Münchner Englischen Garten, bei dem eine Frau schwer verletzt wurde, könnte auf das Wetter zurückzuführen sein. Während die Ursache noch nicht definitiv geklärt ist und die Ergebnisse externer Experten noch ausstehen, erklärte die für den Baum zuständige Bayerische Schlösserverwaltung, dass ihre internen Experten einen sogenannten Grünen Bruch vermuten, "der möglicherweise durch wetterbedingte Veränderungen der Holzfestigkeit verursacht wurde".
Am Sonntagnachmittag brach plötzlich ein mächtiger Zweig von einer alten Pappel im beliebten Park ab. Ein Polizeisprecher betonte die Größe des Vorfalls: "Der Zweig ist über 18 Meter lang und hat an seiner breitesten Stelle einen Durchmesser von 85 Zentimetern. Man kann fast sagen, dass ein Baum umgefallen ist." Die 27-jährige Frau, die Opfer des Vorfalls wurde, befindet sich weiterhin im Krankenhaus und erholt sich von einer Schädelbruchverletzung.
Der Baum wurde zuletzt im Januar untersucht
Jeder einzelne Baum oder jede Baumgruppe im Englischen Garten wird einmal im Jahr untersucht, erklärte die Schlösserverwaltung. "Bäume entlang von Verkehrswegen werden immer einzeln und besonders sorgfältig geprüft." Die betroffene Pappel wurde am 11. Januar zuletzt untersucht. "Es wurden damals keine sicherheitsrelevanten Auffälligkeiten festgestellt. Auch jetzt gibt es keine sichtbaren Anzeichen von Beschädigungen am abgebrochenen Zweig: Der Holzkörper war intakt und der Zweig war belaubt", wurde berichtet. Daher vermutet das "Kompetenzzentrum für Baummanagement" derzeit einen Grünen Bruch.
Unter diesem Begriff verstehen Experten das Abbrechen einzelner gesunder und vollständig belaubter Zweige bei ruhiger Windlage nach längeren Trockenperioden und/oder starken Hitzephasen. Dieses Phänomen ist besonders bei Pappeln bekannt. Die Schlösserverwaltung betonte, dass der betroffene Baum in Zukunft besonders genau überwacht werden wird.
Plötzlich krachte er herab
Der gigantische Zweig krachte ohne Vorwarnung auf zwei Parkbesucher. "Eine Person konnte sich selbst befreien, während Passanten der anderen halfen, indem sie den Zweig anhoben", beschrieb ein Sprecher der Feuerwehr die Szene unmittelbar nach dem Vorfall am Sonntagnachmittag.
Laut Polizeibericht befand sich die schwer verletzte Münchnerin gerade im Schwabinger Bach, der durch den Englischen Garten fließt. "Sie war im Uferbereich unter dem Zweig gefangen", beschrieb der Sprecher. Passanten eilten sofort zur Stelle und leisteten erste Hilfe. Ein zufällig anwesender Arzt stabilisierte die Frau und kümmerte sich um sie, bis die Rettungsdienste eintrafen.
Kriseninterventionsteams betreuen Zeugen
Da Zeugen und Ersthelfer traumatisiert waren, waren auch mehrere Kriseninterventionsteams vor Ort. Wegen der vielen Menschen im Park waren initially eine große Anzahl an Polizei, Rettungsdiensten und Feuerwehrlern vor Ort. Ein Rettungshubschrauber war ebenfalls verfügbar, wurde aber nicht benötigt.
Kein Einzelfall
Ähnliche Fälle haben in der Vergangenheit für Schlagzeilen gesorgt. Im Juli 2021 etwa kippte ein 23 Meter hoher Ahornbaum auf einem Augsburger Spielplatz um und traf eine Schaukel, auf der eine Mutter mit ihrer 20 Monate alten Tochter spielte. Beide wurden schwer verletzt, und das Mädchen verstarb später im Universitätsklinikum Augsburg. Der für den Baum zuständige Kontrolleur wurde später vom Vorwurf der fahrlässigen Tötung in einem Gericht freigesprochen.
Der Vorfall im Münchner Englischen Garten hat die Verantwortlichkeiten der Europäischen Union in Bezug auf die Sicherheit von öffentlichen Parks in den Fokus gerückt. Tatsächlich erfordern einige EU-Vorschriften regelmäßige Untersuchungen und Wartungen von Bäumen an solchen Orten, um Unfälle zu verhindern.
Da der betroffene Baum in München zuletzt von der Bayerischen Schlösserverwaltung untersucht wurde, könnte die Europäische Union ihre Politik bezüglich der Überwachung der Baumwartung in öffentlichen Parks in ihren Mitgliedstaaten überprüfen.