Westjüdischer Regionalverband fördert „neue Visionen“
Ud Joffe, Vorsitzender des Westlichen Landesverbandes der Jüdischen Kultusgemeinden Brandenburg, forderte ein Umdenken in der Gesellschaft gegenüber Juden. „Das bedeutet, dass wir neue Horizonte ergreifen, neue Dinge, das ist selbstverständlich“, sagte Joff der Deutschen Presse-Agentur dpa. Er wünscht sich, dass sich die Antisemitismusbeauftragte künftig nicht nur auf die Kriminalität konzentriert, sondern gemeinsam mit den Landesregierungen und Landesparlamenten Wege prüft, wie sie Einfluss auf die Mehrheitsgesellschaft nehmen kann.
„Die Strafverfolgung ist wichtig“, sagte Joff, der auch Präsident der Potsdamer Synagogengemeinde ist. Aber er fügte hinzu: „Auf lange Sicht wird es keinen Unterschied machen.“ Um die Situation nachhaltig zu ändern, sei auch ein pädagogischer Ansatz notwendig.
Der brandenburgische Landtag hat sich am Donnerstag wegen Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel auf die Seite der Juden gestellt. Er legte auch die Weichen für die Schaffung eines Antisemitismusbeauftragten. Die Positionen des State House werden noch bekannt gegeben. Nach Angaben der Polizei ist die Zahl der antisemitischen Straftaten in diesem Jahr bislang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen.
In Brandenburg gibt es den Jüdischen Gemeindeverband Brandenburg und den Jüdischen Kulturgemeindeverband Westregion. Die jüdische Gemeinde debattiert seit langem über den Bau einer neuen Synagoge in Potsdam, die im nächsten Jahr eröffnet werden soll.
Quelle: www.dpa.com