Der deutsche Filmregisseur Werner Herzog (81) glaubt, dass seine Bücher seine Filme überdauern werden. „Mein Film ist nichts weiter als eine Ablenkung“, sagte Herzog am Donnerstagabend bei einer Lesung beim Internationalen Literaturfestival Berlin. Seit mehr als 40 Jahren predigt er: „Was ich schreibe, meine Gedichte und meine Prosa, wird meine Filme und mich überdauern. Und es beginnt langsam in das Bewusstsein der Menschen einzudringen.“
Für den Regisseur, der mit Klaus Kinski bei „Fitzcarraldo“ und Nicole Kidman bei „Königin der Wüste“ zusammengearbeitet hat, stellt das Schreiben eine größere Herausforderung dar. Das Filmemachen ist einfacher. „Wenn du schreibst, gibt es nur eins: Du hast ein leeres Blatt Papier vor dir, und das war’s.“ Das sagte dagegen Herzog, der in München geboren wurde und heute in den USA lebt Bei Filmen gibt es viele Faktoren zu berücksichtigen, etwa Finanzen, Schnitt oder „verrückte Schauspieler“.
Auf der Bühne des Berliner Festspielhauses diskutierte er mit dem Schriftsteller Jan Brandt über seine Arbeit und las aus seinen 2022 erschienenen Memoiren „Jeder Mann für sich selbst und Gott gegen alle Menschen“ und seinem Essay „Walking on Ice“. Dies ist die Geschichte einer Wanderreise von München nach Paris im Winter 1974. Im kommenden Frühjahr soll ein neues Buch von Herzog erscheinen.