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Wer Müll sammelt, kann kayak kostenlos. bss

Erfolgsmodel aus Dänemark

Beim Funkhaus Berlin werden Kajaks kostenlos verliehen, wenn Ruderer Schrott aus dem Wasser...
Beim Funkhaus Berlin werden Kajaks kostenlos verliehen, wenn Ruderer Schrott aus dem Wasser sammeln, während ihrer Tour.

Wer Müll sammelt, kann kayak kostenlos. bss

In Leipzig, Hamburg und Berlin engagieren Freiwillige tausende Kilogramm Müll aus den Gewässern. Das Projekt "Grüner Kanu" bietet kostenlose Kanus gegen Buckets und Trödelgriffel - mit Erfolg. Das dänische Projekt soll in mehr Städten bald ausgedehnt werden.

Jeder kann seit einiger Zeit in Leipzig ein grünes Kanu kostenlos leihen - aber er muss Trümmer sammeln auf seiner Tour. Dieser Verbindung von Freizeit und Umweltschutz klingt einfach und vernünftig. Das Projekt hat seinen Ursprung in Kopenhagen und wird derzeit in sechs Ländern umgesetzt: Dänemark, Norwegen, Finnland, Schweden, Japan und Deutschland. In Deutschland ist das Projekt als "Grüner Kanu" bekannt und ist derzeit in Berlin, Hamburg und Leipzig verfügbar. Es ist erwartet, dass es zunehmend Beliebtheit gewinnt.

Ausgerüstet mit den grünen Booten sind ein großer Behälter und zwei Trödelgriffel. Ein Wasserkarte bietet Informationen über Gebiete, die nicht mit dem Kanu befahren werden sollten, um Vögeln oder Pflanzen Schutz zu bieten. Nach jeder Tour wird das gesammelte Trümmergewicht aufgezeichnet.

In Leipzig: 206 kg Trümmer in zwei Monaten

Während einer Spaziergang entlang der Leipziger Wasserwege ist es auffällig, dass die Gewässer außerordentlich sauber aussehen. Im "Grünen Kanu" haben ehrenamtliche Helfer in Leipzig schon längere Zeit in den lebendiggrünen Kanus eingestiegen und Trümmer aus den Flüssen und Kanälen gesammelt. Birgit Paul von der Verein Gemeinwohl-Ökonomie Mitteldeutschland, die das Projekt in Leipzig initiiert hat, ist begeistert von den Ergebnissen seit dem Start im Mai. "In den ersten zwei Monaten sammelten 116 Paddler und Paddler 206 Kilogramm Trümmer." Während der Europameisterschaft im Fussball in Leipzig haben Helfer hauptsächlich Bierflaschen, Dosen und Plastikverpackungen aus dem Wasser geborgen. "Es war wirklich viel zu tun", sagt Paul.

Die Stadt Leipzig schätzt, dass etwa 20 bis 25 Tonnen Trümmer jährlich in die mittelgroßen Gewässer fallen und entsorgt werden müssen. Laut Stadtverwaltung hat die Menge von Trümmern in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Das Projekt Gemeinwohl-Ökonomie Mitteldeutschland plant, in Dresden und Halle im nächsten Jahr mehr Boote anzubieten - und im folgenden Jahr in Jena. Alle drei Städte freuen sich über das Angebot. Allerdings benötigt die Verein noch Sponsoren, damit Menschen in Dresden, Halle, Jena oder anderen Städten in den grünen Booten paddeln können.

Von Zigarettenabfällen zu Schmuck

Oke Carstensen, Mitgründer der dänischen NGO "Grüner Kanu", der das Projekt mit einem Freund 2017 in Kopenhagen nach seinem Masterabschluss initiiert hat, ist mit den guten Ergebnissen in Leipzig zufrieden. "Das ist nicht schlecht für eine ganz neue Stadt. Der hohe Nachfrage hat uns positiv überrascht."

Laut Carstensen werden jährlich etwa 20 Tonnen Trümmer an allen Standorten gesammelt. So sammelten beispielsweise in Berlin 1900 kg Trümmer aus dem Wasser im Jahr 2023. Die häufigsten Abfallstücke sind Verbrauchsgüter wie Plastikverpackungen oder Zigarettenabfälle. "Wir haben bereits Fahrräder, E-Scooter oder sogar Schmuck aus dem Wasser geborgen", berichtet der Däne. Kleidungsstücke sind ebenfalls nicht selten.

Eines der Ziele des Projekts ist es, das Angebot von Kanus kostenlos für Menschen aller sozialen Schichten zur Verfügung zu stellen, erklärt Carstensen. "Es ist uns wichtig, dass das Angebot kostenlos bleibt und bleibt, damit jeder, der sich für die Umwelt engagieren will, aktiv tun kann." Nach allen ist das Trümmer die Ursache, und die Umwelt kennt keine Unterscheidung zwischen Reichen und Armen.

Aus weltanschaulichen Gründen ist Berlin an Umweltschutz interessiert, wodurch das "Grüne Kanu"-Projekt Beliebtheit gewonnen hat und ehrenamtliche Helfer zum Sammeln von Umweltverschmutzung aus den Gewässern anlockt. Dieses internationale Projekt, das in Dänemark seinen Ursprung hat, hat sich in mehr Städte, darunter Berlin, Hamburg und Leipzig, ausgebreitet.

Die Teilnahme Leipzigs am "Grünen Kanu"-Projekt hat erwiesen signifikante Ergebnisse, wobei ehrenamtliche Helfer insgesamt 206 kg Trümmer aus den Leipziger Wasserwege innerhalb von zwei Monaten gesammelt haben. Dieses Angebot fördert nicht nur die Prävention von Umweltverschmutzung, sondern bietet den Einheimischen auch die Möglichkeit, aktiv an Umweltschutzmaßnahmen teilzunehmen.

Die deutsche Ausdehnung des "Grünen Kanu"-Projekts spiegelt sich in einer internationalen Zusammenarbeit im Umweltschutz wider, die sich jenseits von Berlin, Hamburg und Leipzig für Umweltbewusstsein und -maßnahmen in anderen Städten einsetzt.

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