Weniger Jugendliche werden wegen psychischer Erkrankungen behandelt
Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die wegen psychischer Erkrankungen behandelt werden, ist nach Angaben der Krankenkasse DAK in Schleswig-Holstein zurückgegangen. Die DAK gab bekannt, dass bis 2022 18 % weniger Mädchen wegen psychischer Erkrankungen behandelt werden als 2021. Bei den Jungen liegt der Minuswert bei zwölf Prozent.
Diese Zahlen stammen aus einer DAK-Analyse im Rahmen des Kinder- und Jugendberichts des Landes Schleswig-Holstein. Die Daten basieren auf Abrechnungsdaten von rund 44.800 Kindern und Jugendlichen unter 17 Jahren, die bei der DAK versichert sind.
Besonders Mädchen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren werden wegen Depressionen, Angstzuständen und Essstörungen behandelt. Die Rate neuer Depressionsfälle ist im Jahr 2022 im Vergleich zu 2021 um 23 % gesunken. Das ist ein Anstieg von 11 % im Vergleich zu 2019 vor der Pandemie. Die Neuerkrankungen an Essstörungen gingen 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 8 % zurück, stiegen jedoch im Vergleich zu 2019 um 107 %.
Diesen Zahlen zufolge ist die Wahrscheinlichkeit, dass heranwachsende Jungen wegen psychischer Erkrankungen oder anderer Erkrankungen behandelt werden, geringer. Verhaltensstörungen. Im Bundesland Schleswig-Holstein erhielten im vergangenen Jahr 17 % weniger Jugendliche im Alter von 15 bis 17 Jahren eine neue Diagnose in diesem Bereich als im Jahr 2019. Bei heranwachsenden Mädchen betrug der Rückgang lediglich 4 %.
Der Kinderarzt und Vorsitzende des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte Schleswig-Holsteins, Ralf van Sieck, sieht trotz der neuesten Daten weiterhin Anlass zur Sorge. „Es ist nicht alles klar.“ Der Produktionsrückgang in Schleswig-Holstein könnte auf eine unzureichende Diagnose oder unzureichende Versorgung zurückzuführen sein. Die psychische Gesundheit verbessert sich, nachdem eine Krise überwunden ist. Allerdings fiel diese Phase der Verbesserung im Jahr 2022 geringer aus als erwartet. Die Wissenschaft führt dies auf die Klimakrise und den Krieg zurück.
DAK-Nationalpräsident Cord-Eric Lubinski forderte mehr präventive Maßnahmen zur Verbesserung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen.
Quelle: www.dpa.com