In Nordrhein-Westfalen geben deutlich weniger Menschen Geld für Bücher, Tageszeitungen und Zeitschriften aus als vor gut zehn Jahren. Lag der Anteil der Haushalte, die solche Produkte kaufen, im Jahr 2011 noch bei 93,1 Prozent, so sank er bis 2021 auf 80,8 Prozent, wie das Statistikamt am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte. Die Ausgaben für die Produktgruppe verringerten sich in zehn Jahren pro Haushalt von 37 Euro auf 35 Euro pro Monat. Es geht nicht nur um Print-Produkte, sondern auch um E-Books und Online-Abos. Veränderte Lesegewohnheiten und die gestiegene Bedeutung von sozialen Medien dürften bei der Entwicklung eine Rolle gespielt haben.
Je jünger die Menschen, desto stärker sanken die Ausgaben: In der Altersgruppe unter 40 sank der Anteil der Haushalte um 17 Prozentpunkte auf 71 Prozent. Bei den Haushalten, in denen der Haupteinkommensbezieher mindestens 70 Jahre alt ist, hatten 2011 noch 93,6 Prozent Geld für Bücher, Zeitschriften und Tageszeitungen ausgegeben, zehn Jahre später lag der Wert mit 89 Prozent noch vergleichsweise hoch.
Diese Altersgruppe ist besonders wichtig für Verlage. Pro Haushalt wurden 2021 monatlich im Schnitt 43 Euro ausgegeben und damit acht Euro mehr als 2021. Bei jüngeren Altersgruppen sanken hingegen die Werte. Die Angaben stammen aus einer Befragung, an der zuletzt 1588 Haushalte in NRW teilgenommen hatten.