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Weniger Handlungsspielraum: NRW-Landtag berät über Haushalt 2024

Die Folgen der Bundeshaushaltskrise in Nordrhein-Westfalen sind noch nicht absehbar. Doch eines ist klar: Auch NRW muss sparen. Im Landesparlament dürfte es zu einer hitzigen Haushaltsdebatte kommen.

NRW-Landtag in Düsseldorf..aussiedlerbote.de
NRW-Landtag in Düsseldorf..aussiedlerbote.de

Weniger Handlungsspielraum: NRW-Landtag berät über Haushalt 2024

Der nordrhein-westfälische Landtag debattiert am Mittwoch (10 Uhr) über den Haushaltsentwurf 2024 der schwarz-grünen Landesregierung. Die Grundsatzdebatte könnte auch von der Bundeshaushaltskrise nach dem Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts beeinflusst werden.

Vor rund zwei Wochen erklärte das Karlsruher Landgericht eine 60-Milliarden-Euro-Umschichtung im Bundeshaushalt 2021 für verfassungswidrig und ungültig. Die Bundesregierung darf Mittel zur Bewältigung der Corona-Krise nicht für den Klimaschutz verwenden. Aufgrund dieses Urteils geraten derzeit mehrere geplante Sanierungsprojekte in Nordrhein-Westfalen in finanzielle Schwierigkeiten.

Nach einer vorläufigen Einschätzung von Landesfinanzminister Markus Optendronk (CDU) wird das Urteil jedoch keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Haushaltspraxis der NRW-Regierung haben. Otendrenk sagte, der Landtag, in dem die schwarz-grüne Regierung eine Mehrheit habe, habe im vergangenen Jahr einen Sonderkreditfinanzierungsfonds in Höhe von insgesamt 5 Milliarden Euro zur Bewältigung der Folgen des Krieges gegen die russische Aggression in der Ukraine beschlossen und solle davon nicht betroffen sein. Der Fall wird jedoch weiterhin vor dem Verfassungsgericht NRW verhandelt. Gegen die Einrichtung des Sondervermögens haben die Opposition von SPD und FDP Klagen eingereicht.

Der nordrhein-westfälische Haushaltsentwurf 2024 sieht einen engeren fiskalischen Handlungsspielraum für die schwarz-grünen Landesregierungen vor. Die Gründe sind eine schwächelnde Konjunktur, steigende Zinsen und geringere als geplante Steuereinnahmen. Andererseits benötigen einige Orte, von Kindertagesstätten bis hin zu Flüchtlingsunterkünften, aufgrund erhöhter Personalkosten zusätzliche Mittel.

Das Land will im Jahr 2024 die Rekordsumme von 102 Milliarden Euro ausgeben, davon allein mehr als 38 Milliarden Euro für Bildung. Gegenüber 2023 werden die Zinsaufwendungen des Landes im nächsten Jahr um 1 Milliarde Euro auf 3,8 Milliarden Euro steigen. Für Flüchtlinge sind rund 3 Milliarden Euro vorgesehen. Darüber hinaus muss im Staatshaushalt ein „Puffer“ für Tariferhöhungen vorgesehen werden. Die letzte dritte Lesung des Haushaltsgesetzes ist für Mitte Dezember geplant.

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Quelle: www.dpa.com

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