Norwegens Kronprinz Haakon hat den nach Betreiberangaben größten schwimmenden Offshore-Windpark der Welt offiziell gestartet. Zur symbolischen Eröffnung der Anlage mit dem Namen Hywind Tampen koppelte der norwegische Thronfolger am Mittwoch auf der Öl-Bohrinsel Gullfaks C zwei Kabel aneinander. Die Anlage soll fünf Öl- und Gas-Plattformen in der Nordsee mit Strom versorgen, um deren CO2-Ausstoß zu verringern. Dem Öl- und Gaskonzern Equinor zufolge werden damit voraussichtlich 200.000 Tonnen CO2 jährlich eingespart.
«Heute schreiben wir Geschichte», sagte Ministerpräsident Jonas Gahr Støre nach Angaben der Nachrichtenagentur NTB während der Eröffnung. Die Kosten des Projektes seien zwar hoch, aber jemand müsse bei der Technologie vorangehen. «Indem wir diese Leitungen hier verbinden, verbinden wir uns mit der Zukunft», sagte Haakon.
Schwimmende Windkraftanlagen sind auf See nicht fest im Meeresboden verankert. Die Turbinen sind stattdessen auf schwimmenden Betonstrukturen mit einem gemeinsamen Verankerungssystem montiert. Hywind Tampen ist die erste Anlage dieser Art in Norwegen. Sie besteht aus 11 schwimmenden Turbinen. Der Windpark hat 7,4 Milliarden Kronen (640 Millionen Euro) gekostet und ersten Strom bereits im November 2022 produziert. Mit einer planmäßigen Gesamtkapazität von 88 Megawatt soll er etwa ein Drittel des Strombedarfs der Öl- und Gas-Plattformen Snorre A und B sowie Gullfaks A, B und C abdecken.