zum Inhalt

Weitere Fälle von Keuchhusten im Norden geben Anlass zur Sorge.

Nachdem die Zahl der Keuchhustenfälle im Norden während der Coronavirus-Pandemie zurückgegangen war, ist nun wieder ein Aufwärtstrend zu verzeichnen.

Ein Mädchen hält sich die Hand vor den Mund und hustet.
Ein Mädchen hält sich die Hand vor den Mund und hustet.

Datenanalyse - Weitere Fälle von Keuchhusten im Norden geben Anlass zur Sorge.

Aufgrund der physischen Trennung und der Hygienevorsicht erlebten Hamburg und Schleswig-Holstein während der Coronavirus-Ära eine signifikante Reduktion an Pertussis-Fällen. Aktuelle Zahlen deuten jedoch auf eine milde Wiederaufflackung hin. In Hamburg wurden bis jetzt im Jahr 2024 87 Fälle gemeldet, wie es die Gesundheitsbehörde Hamburgs berichtet. Im Jahr 2023 gab es nur 71 Fälle beim Institut für Hygiene und Umwelt (HU). In den Jahren vor COVID-19 überschritten die Fälle jährlich die Hunderte. 2017 gab es 598 Vorkommnisse. 2018 waren es 368 Fälle, und 2019 332. 2020 gab es 80 Fälle, 2021 nur 29, und 2022 fiel es auf 35.

Ähnliche Trends werden in Schleswig-Holstein beobachtet: "Seit März haben wir die ersten Anstiege an Pertussisfällen seit dem Coronavirus-Ausbruch erlebt", sagte Helmut Fickenscher, Leiter des Instituts für Infektiologie an der Christian-Albrechts-Universität Kiel, dem Deutschen Presse-Agentur (dpa). Seit Beginn des Jahres 2024 wurden bereits 284 Fälle von Pertussis gemeldet. Das ist bereits 189 mehr als das gesamte Jahr 2023. Von den 2024-Fällen wurden bisher 141 bestätigt.

Landesweit sind die Fälle ebenfalls deutlich angestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) überschritten die Gesamtzahlen 4500 bereits im Mai. Im Vergleich zum Vorjahr waren es doppelt so viele Fälle in derselben Periode - etwa 1500 Fälle. Europäisch betrachtet, sind die Infektionszahlen stark angestiegen.

Pertussis ist häufig durch einen hartnäckigen Husten gekennzeichnet, der Wochen bis Monate andauern kann. Für gesunde Erwachsene ohne hohe Risikofaktoren (wie beispielsweise fortgeschrittener Alter) ist eine Pertussis-Infektion in der Regel nicht schädlich. Dennoch stellt sie eine Bedrohung für Neugeborene dar. Wenn Babys die Krankheit erkranken, werden sie oft in die Klinik eingeliefert, um überwacht oder behandelt zu werden. Statt zu husten, entwickeln sie Atemunterbrechungen. Glücklicherweise sind die Todesfälle in Deutschland gering.

Impfung ist ein wirksames Mittel gegen Pertussis. Für Säuglinge in Deutschland werden drei Impfungen empfohlen, die im Alter von 2, 4 und 11 Monaten verabreicht werden. Impfungen für Erwachsene sind ebenfalls wichtig. Nach RKI-Angaben lag die Impfrate bei deutschen Schulkindern im Jahr 2018 bei etwa 93%.

ECDC Epidemiologische Mitteilung: PertussisRKI Aktualisierung zu Pertussis

Lesen Sie auch:

Kommentare

Aktuelles