Für Trainer Markus Weinzierl ist das Abstiegskampf-Duell des 1. FC Nürnberg mit dem SSV Jahn Regensburg in der 2. Fußball-Bundesliga auch wegen seiner persönlichen Vergangenheit eine Partie mit besonderer Brisanz. «Ich war zehn Jahre in Regensburg als Spieler, auch als Co-Trainer. Ich bin dort die ersten Schritte gegangen und habe die Chance bekommen, dort Cheftrainer zu werden. Es liegt in meiner Heimat», sagte Weinzierl am Freitag und schloss: «Das ist kein normaler Zweitligist für mich. Aber am Samstag werden die Freundschaften beiseitegelegt. Es geht darum, die Punkte zu holen.»
Der 48-Jährige plant, im Schlüsselspiel des Drittletzten gegen den punktgleichen Tabellenvorletzten am Samstag (13.00 Uhr/Sky) im Max-Morlock-Stadion, «den Schwung aus dem Pokalspiel» gegen Düsseldorf mitzunehmen. Im Elfmeterschießen war den Franken am Mittwoch gegen Fortuna Düsseldorf der Einzug ins Viertelfinale geglückt.
Das Spiel habe allerdings sehr viel Kraft gekostet. Darum richtete Weinzierl einen Appell an die Nürnberger Anhänger. «Wir haben 120 Minuten in den Knochen. Ich bitte darum, dass die Fans den Jungs, die sich zerreißen werden, die Unterstützung geben. Dass nicht alles klappt, dass wir nicht über den Dingen stehen, dass wir eine schwierige Situation haben, müsste jetzt jeder kapiert haben», bemerkte Weinzierl nach zwei verlorenen Punktspielen 2023.
«Wir brauchen die Fans einfach. Ich hoffe, dass wir auch in der Liga drei Punkte holen und die Tabelle korrigieren», sagte Weinzierl. Fehlen wird Lino Tempelmann (Gelb-Sperre). Ihn könnte im Mittelfeld Taylan Duman ersetzen, der gegen Düsseldorf als Einwechselspieler und Torschütze ein bemerkenswertes Comeback feierte. «Er war sehr wertvoll», kommentierte Weinzierl. Der Trainer ließ aber offen, ob Duman von Anfang an spielen werde oder als Joker.