- Wein muss überarbeitet werden: Verbesserung der Angaben über die Inhaltsstoffe
Wein-Nährwertangaben: Neue Regelung ab 2024
Ab 2024 müssen Weinproduzenten den aktualisierten Anforderungen für die Nährwertkennzeichnung entsprechen, was auch den aktuellen Federweißer-Ernte betrifft. Die Weinbranche, insbesondere Schaumweinproduzenten, hat nach eigenen Angaben positive Erfahrungen mit den neuen EU-Kennzeichnungsvorschriften und der digitalen Kennzeichnung gemacht.
Viele Winzer beschäftigen sich derzeit mit diesen Veränderungen vor der Produktion der nächsten Jahrgangsweine, wobei es noch viele offene Fragen gibt, wie Christian Schwörer, Generalsekretär des Deutschen Weinbauverbands, berichtet.
Ab 2025 werden Verbraucher diese Kennzeichnungen auf Weinflaschen in Geschäften sehen, da eine EU-Rechtsänderung die Angabe von Nährwertinformationen auf Wein vorschreibt. Der Energiegehalt und mögliche Allergene wie Sulfite müssen auf dem Etikett angegeben werden, sagt Ernst Büscher vom Deutschen Weinstitut in Bodenheim, Rheinland-Pfalz.
Zusätzliche Nährstoffe und die Zutatenliste können über einen QR-Code auf dem Etikett auf einer Website abgerufen werden, auf der die Daten gespeichert sind. Dieses sogenannte E-Etikett bleibt für die gesamte Lebensdauer eines Weins bestehen.
Federweißer führt bei Weinernährung
"Federweißer hat bestimmte Ernährungsbesonderheiten, da er in einem unfermentierten oder teilweise fermentierten Zustand verkauft wird", erklärt Büscher. Die Nährwertinformationen beziehen sich auf die Zeit vor Beginn der Gärung, während der maximale Alkoholgehalt angegeben wird, der nach vollständiger Gärung entstehen würde.
Allerdings sehen viele Winzer im Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) keinen Nutzen für Verbraucher in den Kennzeichnungen, insbesondere bei trockenen Weißweinen, deren Nährwertinformationen so ähnlich sind, dass es kaum sinnvoll ist, sie einzeln aufzuzählen, sagt Max Rieser vom VDP.
Kosten sind auch für einige Produzenten ein Anliegen. Ein großes VDP-Unternehmen schätzt beispielsweise zusätzliche 6.000 Euro pro Jahr für Software. Eine weitere Kritik betrifft das Aussehen der Etiketten.
Allerdings wird die QR-Code-Lösung weithin begrüßt, da sie Platz auf dem Etikett spart. Einige Produzenten haben bereits solche Codes auf ihren Flaschen implementiert und müssen nur neue Informationen hinzufügen, sagt Rieser.
Schaumweinkellereien wünschen sich ein "i" auf der Flasche
Die neue Regelung bietet eine moderne und transparente Lösung für Verbraucher, lobt Alexander Tacer, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Sektkellereien und des Bundesverbandes der Wein- und Spirituosenindustrie. "EU-weit hat die Kennzeichnung weitere Vorteile: Die Informationen können bequem über den QR-Code in der jeweiligen Zielmarktsprache angezeigt werden, ohne das physische Etikett mit Text zu überfrachten." Allerdings ist die Branche noch uneins, wie der QR-Code gekennzeichnet werden sollte. "Hersteller würden ein sprachneutrales 'i' statt eines zusätzlichen textuellen Hinweises bevorzugen."
Die Kommission wird die Umsetzung der EU-Rechtsänderung überwachen und sicherstellen, dass Weinproduzenten ab 2025 den Nährwertkennzeichnungsanforderungen entsprechen. Trotz der anfänglichen Herausforderungen stimmen der Deutsche Weinbauverband und das Deutsche Weinstitut darin überein, dass die QR-Code-Lösung für den Platz auf dem Etikett und die Verbraucherfreundlichkeit von Vorteil ist.