Was Sie über Staatsanleihen wissen müssen
Bundesanleihen sind in diesem Jahr sehr gefragt, da diese Wertpapiere inzwischen attraktive Zinssätze abwerfen. Hier finden Sie Antworten auf Ihre wichtigsten Fragen.
Was ist eine Bundes- oder Landesanleihe?
Länder benötigen Geld, um ihre Ausgaben zu decken und sich durch die Ausgabe von Anleihen Geld von Investoren zu leihen. Staatsanleihen sind verbriefte Kredite, bei denen ein Land einen festen Zinssatz (auch Kupon genannt) an den Anleihekäufer (Gläubiger) zahlt. Die Zinsen werden in der Regel jährlich gezahlt. In Deutschland werden Staatsanleihen als Bundesanleihen bezeichnet, wobei die Laufzeiten von Staatsanleihen deutlich variieren können. Die Höhe der Zinsen hängt von der Laufzeit der Staatsanleihe ab; grundsätzlich gilt: Je länger die Laufzeit, desto höher der Zinssatz.
Wo kaufe ich Staatsanleihen?
Auch wenn die Anleihen eines Landes als Staatsanleihen bezeichnet werden, werden sie nicht direkt vom Staat gekauft. Staatsanleihen und andere Anleihen (festverzinsliche Wertpapiere oder Anleihen) werden wie Aktien über Banken oder Broker an Börsen gekauft und verkauft. Das bedeutet, dass Anleger lediglich ein Depot bei einem Finanzinstitut eröffnen müssen, um mit dem Handel mit Anleihen zu beginnen.
Was ist Rückgabe?
Im Gegensatz zu Zinssätzen sind die Renditen von Anleihen nicht festgelegt. Wie andere Wertpapiere schwanken auch Anleihen im Laufe ihrer Laufzeit, sind jedoch im Allgemeinen weniger volatil als Aktien. Anleihen werden zu 100 % des Preises ausgegeben, der als Nominalwert oder Nominalwert bezeichnet wird. Dann stimmen Gutschein und Retoure überein. Nach der Emission werden Wertpapiere an Börsen gehandelt und schwanken je nach Angebot und Nachfrage. Steigen die Anleihepreise, sinken die Renditen und umgekehrt. Für diejenigen, die über die Laufzeit in Anleihen investieren möchten, sind sowohl der Kauf- als auch der Verkaufspreis entscheidend für die Rendite.
Wie lange sind die Laufzeiten von Staatsanleihen und wie hoch sind ihre Zinssätze?
Bundes- oder Landesanleihen haben typischerweise Laufzeiten zwischen einigen Monaten und dreißig Jahren. Aber es gibt Ausnahmen; Österreich und einige andere Länder haben 100-jährige Anleihen ausgegeben. Wenn der Emittent (also das Land) am Ende der Laufzeit nicht pleitegeht, erhalten Anleihekäufer den Nennwert der Anleihe. Der Zinssatz orientiert sich am allgemeinen Zinsniveau und ist neben der Laufzeit auch von der Bonität eines Landes abhängig.
Robo-Markets-Analyst Jürgen Molnar sagte, dass es wie beim Investieren wichtig ist zu beachten, dass „höhere Zinsen in der Regel auch ein höheres Risiko bedeuten. Je zahlungsfähiger der Schuldner ist, desto weniger Zinsen zahlt er.“ Chancen und Risiken des Zinsmarktes Die Zinszahlung erfolgt in der Regel jährlich. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen, die als sehr sicher gelten, liegt derzeit bei etwa 2,5 %, in den USA beträgt die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen derzeit 4,4 %. „Wer in US-Anleihen investiert, sollte das Währungsrisiko berücksichtigen. Steigt der Dollar, steigen die Währungsgewinne und umgekehrt“, sagt Stefan Riße, Kapitalmarktexperte beim Fondshaus Acatis. Staatsanleihen werden aktiv gehandelt und verfügen daher über ausreichend Liquidität und können jederzeit, auch vor dem Ende der eigentlichen Laufzeit, verkauft werden.
Lohnt es sich angesichts der zuletzt gesunkenen Renditen noch, in Staatsanleihen zu investieren?
Salah Eddine-Bouhmidi vom Brokerhaus IG sagte: „Wer Staatsanleihen zu etwas niedrigeren Kursen kauft, wird im Vergleich zur Nullzinsphase der letzten Jahre immer noch attraktive Renditen erzielen.“ Gleichzeitig haben sich auch die Renditen abzüglich der Inflation verbessert . Nach einem jüngsten Rückgang der Inflation ist sie wieder in den positiven Bereich zurückgekehrt.
Die jüngste Kursrallye am Anleihenmarkt im November war einer der stärksten Monate seit Jahren, doch der Vormonat war für die Aktien durchwachsen. Die Rallye im November wurde von der Hoffnung getragen, dass die Zentralbanken der USA und Europas die Zinsen bald senken würden. Zinssätze stehen im umgekehrten Verhältnis zu den Anleihepreisen, weshalb sinkende Zinssätze und Renditen zu steigenden Anleihepreisen führen. „Investoren können sich ein Bild davon machen, wie bedeutend eine Zinsänderung von 2 % oder 3 % ist, indem sie sich eine bestimmte in Österreich begebene 100-jährige Anleihe ansehen. Als die Zinsen im Jahr 2020 am niedrigsten waren, lag der Preis der Anleihe bei 225 Euro.“ „Die Zinsen sind stark gestiegen und die Preise sind um 70 % gesunken“, rechnet Experte Molnar vor, dass es teilweise zu erheblichen Preisänderungen kommt.
Sind im Jahr 2024 große Zinssenkungen zu erwarten?
Die Chefs der großen Zentralbanken der USA und der Europäischen Union sagten, dass eine Zinssenkung zumindest wahrscheinlicher werde, und dies sei auch am Markt zu beobachten. Die Märkte schätzen die Wahrscheinlichkeit einer ersten großen US-Zinssenkung im Mai auf fast 80 %. Sollten die Leitzinsen im nächsten Jahr sinken, werden sich Staatsanleihen mit längeren Laufzeiten grundsätzlich besser entwickeln als solche mit kürzeren Laufzeiten.
Sind Anleihen-ETFs besser als eine direkte Investition in Staatsanleihen?
Über Anleihen-ETFs investieren Anleger in verschiedene Staatsanleihen und sind somit breit über das Anleihenuniversum gestreut. Im Prinzip funktionieren Anleihen-ETFs ähnlich wie Aktien-ETFs. Anleger können über einen Pauschalbetrag oder über einen Sparplan in diese Wertpapiere investieren. Im Vergleich zu Bundesanleihenanlagen hängt das Chancen-Risiko-Profil im Wesentlichen von den zugrunde liegenden, im ETF gebündelten Staatsanleihen ab. Beim Kauf von Anleihen-ETFs sollten Sie neben der Gesamtbonität auch auf die Gesamtkosten achten. Die Gebühren liegen typischerweise zwischen 0,1 % und 0,5 % pro Jahr, wobei letzteres als teuer gilt. „Außerdem sollten Anleger vorab wissen, auf welche Anleihelaufzeiten sich der Fonds bezieht, da es erhebliche Unterschiede zwischen kurzfristigen Anleihen und Anleihen mit einer Laufzeit von 20 bis 25 Jahren geben kann“, sagt Stratege Risse.
Daniel Saurenz betreibt das Börsenportal Feingold Research.
Dieser Artikel stellt keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf einzelner Anleihen oder anderer Finanzprodukte dar. Für die Richtigkeit der Daten wird keine Gewähr übernommen.
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Quelle: www.ntv.de