Warum wird Schokolade teurer?
Der Preis für Schokolade steigt deutlich. Hersteller müssen mehr für Zutaten bezahlen. Der Grund liegt in Westafrika.
Wer darüber nachdenkt, vor Weihnachten Schokolade zu kaufen, wird vielleicht vom Preis überrascht sein. Seit mehreren Monaten steigen in Deutschland die Lebensmittelpreise. Aber Schokolade ist etwas Besonderes. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind die Schokoladenpreise im November im Vergleich zum Vorjahresmonat um 13,1 % gestiegen.
Der Grund, warum sich Schokolade ausdehnt, liegt in den Inhaltsstoffen. Ihre Preissteigerungen fallen deutlich größer aus. Vor allem der Kakaopreis ist seit dem Frühjahr stark angestiegen und seit Jahresbeginn um mehr als 60 % gestiegen.
Der Großteil des Kakaos für unsere Schokolade stammt aus Westafrika. Im Jahr 2022 importierten deutsche Hersteller fast die Hälfte ihrer Importe aus der Elfenbeinküste. Auch Ghana und Nigeria sind wichtige Produzenten.
Aufgrund des Klimawandels kommt es in der Region jedoch zu starken Regenfällen. „Dies kann zu Pflanzenkrankheiten führen. Dadurch sinken die Vorräte“, sagte der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) gegenüber NTTV.
Zucker kostet mehr
Die schlechte Ernte trifft nicht nur Schokoladenkäufer in Deutschland und führt zu höheren Preisen, sondern vor allem Kakaobauern und ihre Familien in Ländern wie der Elfenbeinküste. Laut BDSI „spiegeln die staatlichen Mindestpreisgarantien für Kakaobauern bisher den starken Anstieg der Weltmarktpreise nicht vollständig wider.“ Zudem werden Pestizide für Bauern immer teurer.
Aber es ist nicht nur Kakao, der die Schokoladenpreise in die Höhe treibt. Auch die Zuckerpreise in der EU sind in den letzten Monaten stark gestiegen. Zudem entstehen für die Produzenten höhere Kosten hinsichtlich Personal, Logistik, Verpackung und Energie.
Deshalb rechnet die Branche auch im kommenden Jahr nicht mit einem Ende der Schokoladeninflation. Zum einen hängen die Kakaoernten immer noch von den Wetterbedingungen in den Anbaugebieten ab. Doch es gebe auch neue Herausforderungen, sagt der BDSI: „Die Bereitstellung von Rückverfolgbarkeitszertifikaten im Rahmen der EU-Abholzungsvorschriften spätestens ab Ende 2024 hat zu höheren Kosten für inländische Unternehmen geführt.“
Auch die deutschen und EU-Lieferkettengesetze zielen darauf ab, die Schokoladenproduktion nachhaltiger und sozialer zu gestalten. Um diese Anforderungen zu erfüllen, wird Schokolade im Jahr 2024 voraussichtlich teurer.
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Quelle: www.ntv.de