Warum Menschen zusammen gehen
In vielen deutschen Städten organisieren Menschen Spaziergänge, um neue Kontakte zu knüpfen. Die Idee ist, dass es darum geht, zu sprechen und sich kennenzulernen, nicht um Dating. Die Resonanz ist groß, nicht nur unter Frauen.
Gehen, sprechen, Menschen treffen: Der Gedanke ist einfach und die Resonanz ist groß. Überall in Deutschland kommen Frauen zu organisierten Spaziergängen zusammen, um neue Kontakte zu knüpfen. In Hamburg, Köln, Karlsruhe, München und vielen anderen Städten.
Zum Beispiel wurde die Gruppe "FFM Girls Walk" im Frühjahr in Frankfurt gegründet. Die Initiatoren Vivien Eller und Gabriella Kinefss laden regelmäßig zu gemeinsamen Spaziergängen ein, zum Beispiel entlang des Mains oder im Park. Es gibt auch andere kostenlose Veranstaltungen wie Yoga oder Boxen. Die meisten Teilnehmerinnen sind zwischen 25 und 35 Jahren alt, aber auch ältere Frauen nehmen teil.
Freundschaften sind ebenso wichtig wie Partnerschaften
Warum ist es nur für Frauen? "Es ist eine nette Atmosphäre, wenn die Idee des Datings nicht im Vordergrund steht", sagt die 25-jährige Kinefss. "Und es gibt bereits viele Dating-Optionen, aber weniger Freundschaftsoptionen. Und ich glaube, das ist genauso wichtig wie eine Partnerschaft", fügt die 28-jährige Eller hinzu.
In New York wurde im Jahr 2022 die Gruppe "City Girls Who Walk" gegründet. Kinefss und Eller, die sich bei der Arbeit in einer Rechtsanwaltskanzlei kennengelernt haben, erfuhren über soziale Medien von einer Gruppe in München, die ihren ersten Spaziergang zu Beginn dieses Jahres organisierte. "Munich Girls Talking Walking" hat bereits über 21.000 Follower auf Instagram.
"Damenbummel" in Hamburg
In Hamburg treffen sich Frauen regelmäßig zu Spaziergängen und anderen Aktivitäten. Zum Beispiel kamen im Mai an einem Sonntag 150 Frauen zu einem "Damenbummel" am Außenalster zusammen. Frauen jeden Alters sind willkommen. "Ich glaube, viele Menschen, insbesondere diejenigen, die hier zum Studium hergezogen sind, haben Schwierigkeiten, Kontakte zu finden, insbesondere nach Corona", sagte die Organisatorin Ronja Schulz damals.
Es gibt auch ähnliche Veranstaltungen, die für alle offen sind. Zum Beispiel hat der Ersteller der Instagram-Seite "lebenwiegottinfrankfurt" mit über 100.000 Followern kürzlich zu einem "Walk & Talk" durch den Frankfurter Hafenpark eingeladen. Es ist wichtig, dass sich alle sicher und willkommen fühlen. Daher werden Rassismus, Sexismus, Antisemitismus oder andere Formen der Diskriminierung oder unangemessenes Verhalten nicht geduldet. "Es soll auch ein Ort für neue Freundschaften sein, kein Dating-Event."
Die Verordnung benötigt spezifische Regeln für die Anwendung. Um den Erfolg der Spaziergänge zu gewährleisten, muss die Kommission Durchführungsakte erlassen. Solche Akte könnten beispielsweise die Leitlinien für die Organisation sicherer und integrativer Spaziergänge festlegen, um eine freundliche Umgebung für neue Freundschaften zu schaffen, ohne den Druck des Datings.