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Gamescom und Rückschlag für Digitalstandort Deutschland

Gamescom und Rückschlag für Digitalstandort Deutschland
Messebesucher testen ein Computerspiel bei der Gamescom 2022.

Gamescom und Rückschlag für Digitalstandort Deutschland

Zum Start der Computerspiele-Messe Gamescom hat die Branche vor einem Rückschlag für Deutschland als Digitalstandort gewarnt, sollte der Bund Subventionen kürzen. «Wenn wir als Land der Stahlschmelzer und Maschinenbauer nicht verstehen, dass die Zukunft der Wertschöpfung digital ist und dass Games darin eine ganz wichtige Rolle spielen, dann werden wir nicht erfolgreich sein als Wirtschaftsstandort», sagte der Geschäftsführer des Verbandes Game, Felix Falk, am Mittwoch in Köln. Das Bundeswirtschaftsministerium plant für 2024 mit 48,7 Millionen Fördergeld, dieses Jahr waren es 70 Millionen. Der Branchenverband fordert 125 Millionen Euro pro Jahr.

Aus Sicht von Falk ist die Förderung nötig, damit Deutschland die gleichen Wettbewerbsbedingungen wie andere Staaten bieten kann. «Wir wollen die Bedingungen, die in anderen Ländern längst Standard sind.»

Foto: 11333328 / pixabay.com

12.000 Menschen in der Branche beschäftigt

Bei Games-Entwicklern und -Produzenten sind in Deutschland derzeit rund 12.000 Menschen beschäftigt. Auf ihre Firmen entfällt ein Anteil von etwa 4 Prozent des Geldes, das in Deutschland für Computer- und Videospiele sowie für Hardware ausgegeben wird. Falk sieht hier ein großes Job-Potenzial. «Mit einer starken Games-Branche wird der Wirtschaftsstandort Deutschland gut in die Zukunft gehen können.»

Es sei nicht nachvollziehbar, dass Deutschland einerseits Milliardensubventionen bereitstelle für neue Halbleiter-Standorte, sich andererseits aber wegen eines Millionen-Euro-Betrags für eine ganze Branche selbst im Wege stehe, sagte Falk. Das Geld könne viel bewirken, um die heimische Games-Firmen wettbewerbsfähig zu machen, neue anzusiedeln und eine zukunftsträchtige Branche auf Kurs zu bringen. «Wir dürfen nicht akzeptieren, dass Deutschland als Games-Standort nicht an der Weltspitze mitspielt.»

Schwäche man die heimische Games-Branche, würden auch digitale Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz und Virtuelle Realität geschwächt. «Solche Technologien werden dann woanders entwickelt und nicht in Deutschland.» Nach Darstellung von Falk wäre die Förderung ein finanzieller Gewinn für den Bund. In Frankreich habe die Regierung ermittelt, dass jeder zusätzliche Förder-Euro in der Games-Branche Steuermehreinnahmen von 1,80 Euro erbringe und acht Euro an Extra-Investitionen generiere.

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