Im Tarifkonflikt in der ostdeutschen Milchindustrie sind am Mittwoch nach Gewerkschaftsangaben mehrere hundert Beschäftigte von Milchverarbeitern in Altentreptow und Dargun (Mecklenburgische Seenplatte) in einen Warnstreik getreten.
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) fordert von den ostdeutschen Milchverarbeitern einen Inflationsausgleich von rund 500 Euro pro Beschäftigten. Die Arbeitgeber in Mecklenburg-Vorpommern haben nach Angaben von NGG-Landesgeschäftsführer Jörg Dahms bisher 210 Euro pro Mitarbeiter angeboten. Das sei «eine Provokation» und liege rund 100 Euro unter dem, was im Westen in der Branche üblich sei. Die nächste Verhandlungsrunde der NGG mit elf Milchverarbeitern in Ostdeutschland, davon sechs Unternehmen in MV, ist für 24. Oktober angesetzt.
Am Mittwoch waren drei Betriebe des Deutschen Milchkontors (DMK) in Altentreptow und die Zentralkäserei MV Dargun mehrere Stunden von der Arbeitsniederlegung betroffen. Weitere Warnstreiks sind bis 24. Oktober in ganz Ostdeutschland geplant, darunter in Upahl (Nordwestmecklenburg) und Waren an der Müritz. Die Milchverarbeitung gilt als eine der wichtigsten Branchen im Nordosten.