Forstminister - Wälder ruhen, aber Buche und Eiche sind geschädigt
Die feuchte und kühle Witterung in diesem Jahr hat den brandenburgischen Wäldern im Vergleich zu den Vorjahren eine Atempause beschert. Wie Forstminister Axel Vogel (Grüne) am Montag berichtete, hat sich der Anteil der Bäume ohne sichtbare Schäden von acht Prozent im vergangenen Jahr auf 25 Prozent mehr als verdreifacht. Allerdings seien nach den sehr trockenen Jahren 2018 bis 2022 weiterhin mehr als ein Drittel der Eichen und Buchen stark geschädigt. Insgesamt waren 16 Prozent der Waldfläche stark geschädigt, was einem Rückgang von vier Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr entspricht.
"Die Regenfälle im Frühjahr und die bessere Wasserversorgung im Sommer haben sich positiv auf die Baumgesundheit ausgewirkt", sagte Vogel. "Das insgesamt hohe Schadensniveau bedeutet aber nicht, dass alles aufgehoben ist - wir machen nur eine Verschnaufpause, keine Trendwende."
Nach Angaben des Ministeriums ist der Anteil der stark geschädigten Bäume mit 2 Prozent nahezu konstant geblieben, während sich die Sterblichkeit von 0,4 Prozent auf 0,8 Prozent verdoppelt hat. Der positive Trend, dass viele Bäume keine sichtbaren Schäden aufweisen, ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Kiefern im Frühjahr gut gekeimt haben.
Waldbiodiversität ist auch notwendig
Künftig werden auch andere Baumarten wie Ahorn, Hainbuche und Birke in der Forstwirtschaft wichtig werden, da sie mitunter besser mit Trockenheit zurechtkommen, so das Ministerium. "Der Waldumbau bleibt eine sehr wichtige Aufgabe der Förster, um die Wälder klimastabiler und weniger anfällig für Schadinsekten und Waldbrände zu machen", sagte Vogel.
"Künftig sollen mindestens drei Baumarten den Wald prägen." Die Prämisse ist, Huftiere wie Rehe, die zarte Triebe fressen, ausreichend zu bejagen.
Auch der Rückgang von Zahl und Ausmaß der Waldbrände in diesem Jahr hat dem Wald eine Atempause verschafft. Dem Bericht zufolge gab es 244 Brände auf einer Fläche von 773 Hektar - etwa die Hälfte der Waldbrände des letzten Jahres.
Jede Menge Müll in den Wäldern
Ein großes Problem sei die illegale Müllablagerung, vor allem in den Vororten von Berlin, heißt es in dem Bericht des Ministeriums. Im vergangenen Jahr wurden rund 6.000 Kubikmeter Müll im Brandenburger Wald abgeladen und kosteten den Steuerzahler 7,2 Millionen Euro an Entsorgungskosten. Neben den hohen Kosten besteht auch die Gefahr der Verunreinigung von Boden und Grundwasser.
Nach Angaben des Ministeriums sind 37 Prozent der Fläche Brandenburgs mit Wald bedeckt, insgesamt mehr als 1,1 Millionen Hektar. Im Waldzustandsbericht werden 4.740 "Probebäume" berücksichtigt. Hauptmerkmale für den Zustand der Bäume sind die Ausdünnung der Baumkronen durch Nadel- oder Blattverlust und der Anteil stark geschädigter Bäume.
Bericht über den Zustand des Waldes 2023
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Quelle: www.stern.de