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Wahlerteilnehmer erreichten 55% bei den Wahlveranstaltungen

Während des Wahlkampfs in Thüringen herrschte eine angespannte Stimmung geprägt von zahlreichen Protesten. Bedauerlicherweise hat diese aufgeladene Umgebung bisher nicht zu einer wesentlich höheren Wahlbeteiligung als 2019 geführt.

Ungefähr 1,660,000 Einwohner in Thüringen sind aufgerufen, bei der Wahl für den neuen Landtag...
Ungefähr 1,660,000 Einwohner in Thüringen sind aufgerufen, bei der Wahl für den neuen Landtag teilzunehmen.

- Wahlerteilnehmer erreichten 55% bei den Wahlveranstaltungen

Wahl in Thüringen: Wahlbeteiligung scheint leicht angestiegen zu sein

Die Wahlbeteiligung bei den aktuellen Wahlen in Thüringen scheint im Vergleich zu 2019 leicht angestiegen zu sein. Laut dem Wahlleiter hatten bis 16:00 Uhr etwa 55% der Wahlberechtigten ihre Stimmen in den Wahllokalen abgegeben. Briefwähler sind in diesen Zahlen nicht enthalten. Im Gegensatz dazu lag die Wahlbeteiligung 2019 zu diesem Zeitpunkt bei 54,1%.

Im Vergleich zu den europäischen und nahen Wahlen, die zuvor in diesem Jahr stattfanden, scheint es eine Wiederbelebung des Interesses zu geben. Zur selben Zeit im Juni lag die Wahlbeteiligung bei lediglich 45,3%.

Die Wahllokale bleiben bis 18:00 Uhr geöffnet. Mittags hatten bereits mehrere Kandidaten der großen Parteien sowie Familienmitglieder ihre Stimmen in diesen Lokalen abgegeben.

Vorfall in einem Wahllokal

Bisher wurden keine bedeutenden Probleme aus den Wahllokalen gemeldet. Allerdings kam es in einem Wahllokal in Gera zu einem kleineren Vorfall. Ein Mann, der ein AfD-T-Shirt trug, erschien früh morgens, um zu wählen. Der Wahlvorstand bat ihn, das Shirt abzulegen, da Werbung für Parteien innerhalb der Räumlichkeiten verboten ist.

Der Mann kam der Bitte nach, drohte jedoch, als er das Wahllokal verließ. Die Polizei erstattete daraufhin eine Anzeige und verwarnte den Mann. Zudem untersucht die Polizei in Erfurt einige politische Graffiti wie "Hoecke ist ein Nazi" in der Nähe von Wahllokalen, die in der Nacht von Samstag auf Sonntag aufgetaucht sind, als Fälle von Vandalismus, wie ein Polizeisprecher berichtete.

Gespaltene Gesellschaft, schwierige Koalitionsbildung erwartet

Die während des Wahlkampfs aufgedeckten Gräben waren bereits am Vortag der Wahl in Erfurt spürbar: Rund 1.300 AfD-Anhänger feierten ihren prominenten rechtsextremen Kandidaten Björn Höcke. Gleichzeitig versammelten sich rund 3.000 Gegendemonstranten auf dem Domplatz, um gegen Rechtsextremismus zu protestieren und für Offenheit einzustehen.

Laut Umfragen wird es schwierig, eine Mehrheit im Thüringer Landtag nach den Wahlen zu bilden. Die AfD könnte etwa 30% der Stimmen erhalten und damit die stärkste Kraft im Landtag werden. Keine der großen Parteien möchte jedoch mit der AfD eine Koalition bilden. Die neuesten Umfragen sehen die CDU knapp vor der BSW auf dem zweiten und dritten Platz. Die BSW nimmt zum ersten Mal an einer Wahl in Thüringen teil.

Momentan regiert eine Minderheitsregierung aus Linkspartei, Grünen und SPD Thüringen. Die Linkspartei unter Ministerpräsident Bodo Ramelow hat in den Umfragen im Vergleich zur letzten Wahl stark abgenommen und liegt bei etwa 14%. Die SPD wird wohl gerade noch die 5%-Hürde erreichen. Die Grünen und die FDP werden voraussichtlich nicht die 5%-Hürde überwinden und damit nicht in den Thüringer Landtag einziehen. Es ist wichtig zu beachten, dass Umfragen nur den herrschenden Meinungsstand zum Zeitpunkt der Umfrage widerspiegeln und keine zuverlässigen Indikatoren für Wahlergebnisse sind.

Die gestiegene Wahlbeteiligung bei den Wahlen in Thüringen ist ein positives Zeichen und könnte auf ein wachsendes Interesse an Politik hinweisen. Um 16:00 Uhr lag die Wahlbeteiligung bereits bei 55%, was den Wert von 2019 von 54,1% zu dieser Zeit übertrifft.

Bei hohen politischen Spannungen könnte ein potenzieller Stimmenanteil von 30% für die AfD die politische Landschaft weiter fragmentieren. Obwohl sie die stärkste Kraft im Landtag sein könnte, ist es unwahrscheinlich, dass die großen Parteien aufgrund ihrer rechtsextremen Ansichten eine Koalition mit der AfD bilden werden.

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