Aktion von Ärzten in Schleswig-Holstein gegen Fachkräftemangel und unzureichende Finanzierung ist aus Sicht von Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken (CDU) nachvollziehbar. Das kündigte der Minister am Mittwoch an und signalisierte damit, dass der Bund, der für die Finanzierung zuständig ist, handeln müsse. „Mit unserem Antrag an den Bundesrat Mitte September fordern wir die Bundesregierung auf, rasch zu handeln und angemessene Regelungen zum Ausgleich der noch nicht refinanzierten Mehrkosten unter Berücksichtigung inflationärer Kosten zu treffen.“
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Ärzte in Schleswig-Holstein wollen am Mittwoch zwischen 23 und 24 Uhr keine Arzthelferinnen, um auf die bedrohliche Situation in Praxis und Patienten aufmerksam zu machen. Es herrscht ein gravierender Fachkräftemangel. „Die ambulante Behandlung durch Vertragsärzte droht zu kippen“, warnt Axel Schröder, Vizepräsident der Ärztekammer Nord. Es drohen verkürzte Beratungszeiten, längere Wartezeiten und Leistungskürzungen.
Heiner Garg, Mitglied der FDP und ehemaliger Gesundheitsminister von Schleswig-Holstein, hält auch das Alarmglocken bei Ärzten angesichts des gravierenden Fachkräftemangels im Gesundheitswesen für verständlich und richtig. „Ärzte müssen für ihre Leistungen schließlich voll bezahlt werden.“ Die unmittelbare Priorität der Landesregierung sei es, mehr medizinische Forschungsstätten zu schaffen und Experten aus dem Ausland zu rekrutieren. «Hier besteht enormer Handlungsbedarf und Druck. »