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Von Bredow-Werndl feiert bei EM erneutes Dressur-Gold

Jessica von Bredow-Werndl
Jessica von Bredow-Werndl sicherte sich mit Dalera erneut Gold.

Jessica von Bredow-Werndl formte ein Herz mit den Händen, winkte ins Publikum und strahlte. Mit einer überragenden Vorstellung verteidigte die deutsche Dressurreiterin bei der Europameisterschaft ihren Titel im Grand Prix Special.

Die 37-Jährige aus dem bayrischen Tuntenhausen sicherte sich in Riesenbeck mit ihrer Stute Dalera erneut Gold – wie vor zwei Jahren in Hagen.

«Ich wollte es von der ersten Sekunde an», sagte die Reiterin über ihre Gold-Motivation: «Und sie wollte es auch.» Die Stute trug sie zu einem erneuten Sieg. 27 Mal Platz eins in Serie feierte von Bredow-Werndl mit Dalera bis zum Freitag – und jetzt kam bei der ersten Einzelentscheidung der EM ein weiterer hinzu, der mit Gold belohnt wurde. Auf Platz zwei kam die Dänin Nanna Skodborg Merrald mit Zepter. Dritte wurde die Britin Charlotte Dujardin mit Imhotep, die am Donnerstag Team-Gold gewonnen hatte.

«Jetzt kommt die Kür»

«Sie hat es nur gut machen wollen», lobte die Siegerin die 16 Jahre alte Stute. Dalera habe «diese körperliche Reife erreicht», schwärmte sie. «Es ist nicht mehr anstrengend für sie. Natürlich schwitzt sie, weil es wahnsinnig heiß ist – aber ich schwitze auch», erklärte von Bredow-Werndl. «Sie kommt extrem schnell runter. Daran merke ich, wie fit sie ist.»

Die Stute sei «sehr motiviert», schwärmte die Reiterin. Jetzt freue sie sich auf die Kür am Sonntag. «Das war heute die Pflicht – und jetzt kommt die Kür.» Erneut ist sie Titelverteidigerin. Die Doppel-Olympiasiegerin hatte 2021 mit Dalera in Hagen beide Einzeltitel gewonnen.

Als stärkste Konkurrentin galt in Riesenbeck die Britin Charlotte Fry. Doch die Doppel-Weltmeisterin, die während der Babypause der deutschen Konkurrentin zweimal Gold bei der WM in Dänemark gewonnen hatte, konnte die Erwartungen nicht erfüllen. Mit Glamourdale konnte sie die Doppel-Olympiasiegerin nicht toppen und wurde nur Vierte.

Sechster Platz für Isabell Werth

Strahlend ritt auch Isabell Werth aus dem Viereck und wurde am Ende Sechste. «Das war der beste Special, den ich bisher mit ihm hatte», kommentierte die 54-Jährige aus Rheinberg den Ritt mit Quantaz. «Das fühlte sich fabelhaft an, es war fantastisch.» Sie habe «absolut keine Fehler» bemerkt, erklärte die erfolgreichste Reiterin der Welt.

Für Frederic Wandres begann die Prüfung mit Verspätung, weil sein Pferd Bluetooth kurz vorher ein Hufeisen verlor. «Ich sah nur etwas fliegen», berichtete der 36 Jahre alte Reiter aus Hagen im Teutoburger Wald nach Rang sieben. «Gott sei Dank war unser Hufschmied gleich da.» Mit einem neuen Eisen und 20 Minuten Verspätung ritt Wandres ins Viereck und zeigte bis auf einen kleinen Fehler eine souveräne Leistung. Durch den verspäteten Beginn «gab es keine Beeinträchtigungen», erklärte der Reiter.

Am Ende seines EM-Comebacks nach acht Jahren Pause erlebte Matthias Rath eine Enttäuschung, obwohl er lange einen starken Ritt mit Thiago gezeigt hatte. «Es klappte fast alles, aber dann kam die letzte Linie», kommentierte der 39-Jährige aus Kronberg seinen Special. «Das ist schade, denn der Rest war wirklich gut. Das hat bestimmt zwei bis drei Prozent gekostet.» So kam Rath auf Rang 19 und kündigte an: «Jetzt hat er sich eine Pause verdient.»

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