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Vitali Klitschko: Der Krieg darf nicht den Fokus verlieren

Vitali Klitschko, Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, beim Interview..aussiedlerbote.de
Vitali Klitschko, Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, beim Interview..aussiedlerbote.de

Vitali Klitschko: Der Krieg darf nicht den Fokus verlieren

Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko macht sich Sorgen über die kommenden Monate. „Ich war nervös, bevor der Winter kam“, sagte der ehemalige Profiboxer am Rande einer Konferenz zur deutsch-ukrainischen Kommunalpartnerschaft in Leipzig. Der Politiker beschrieb die Situation in seiner Heimat so, dass in der Ukraine derzeit „eine Illusion von Leben herrsche, das jederzeit zerstört werden kann“. Die Menschen dort träumen vom Frieden. Es ist undenkbar, einen Teil der Ukraine an Russland zu übergeben. „Wir kämpfen auch für die Zukunft Europas“, sagte Klitschko.

Im Februar 2022 griff Russland die Ukraine an. Seitdem herrscht dort Krieg. Beenden? Klitschko sagte, es sei noch nicht absehbar. Seine Stadt ist gut auf den kommenden Winter vorbereitet – auch dank der Hilfe von Partnerstädten wie Leipzig. „Aber es ist nicht auszuschließen, dass russische Raketen unsere Infrastruktur zerstören“, warnte der 52-Jährige. Deshalb riet er den Bürgern, sich auf das Schlimmste vorzubereiten und ausreichend Essen, Trinkwasser und warme Kleidung dabei zu haben. „Jeder muss vorbereitet sein.“

Klitschko sagte, er sei besorgt, dass die Ukraine nach Ausbruch des Gaza-Krieges nicht mehr die Aufmerksamkeit anderer Länder erhalten würde. „Das Ergebnis ist, dass Russland nicht bestraft wird und einfach weitermacht.“ Darüber hinaus werde Russland vor mehr Möglichkeiten stehen.

Verbindungen zu Partnerstädten wie Leipzig können in Kriegszeiten schnelle und wichtige Lösungen bieten. „Es wäre zu bürokratisch, wenn wir über die zentralen Behörden gehen würden.“ Bei der Kommunikation mit den Leitern der Partnerstädte muss Klitschko nicht erklären, warum etwas wichtig oder nötig ist. „Wir haben genau die gleiche Mission. Wir atmen die gleiche Luft, wenn es um unsere Arbeit geht. „

Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) bezeichnet die Städtepartnerschaft als eine Brücke, die schneller und besser funktioniert. Bisher hat Leipzig insgesamt 11 Millionen Euro für die Ukraine ausgegeben. Dazu gehören beispielsweise die Beschaffung von Stahlplatten für Warnwesten, Generatoren und Feuerwehrautos, die von Leipzig in die Ukraine verschifft werden.

Zahlreiche Bürgermeister werden an der 6. Deutsch-Ukrainischen Kommunalpartnerschaftskonferenz teilnehmen 11 Vertreter des Deutsch-Ukrainischen Städtenetzwerks und weitere Würdenträger treffen sich vom 13. bis 15. November in Leipzig. Am Mittwoch (15. November) werden auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze anwesend sein.

Quelle: www.dpa.com

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