Viper wurde zum Reptil des Jahres 2024 gekürt
Die Viper (Vipera berus) ist in Deutschland stark gefährdet und das Reptil des Jahres 2024. Der Sitz der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) befindet sich im niedersächsischen Salzheimendorf. „Kälteliebende Arten gelten daher auch als Verlierer des Klimawandels.“ Ihre Lebensräume gehen in Deutschland zurück.
Diese seltene Giftschlange ist an den Zickzackbändern auf ihrem Rücken und den vertikalen Pupillen zu erkennen. Weibchen können eine Länge von 90 cm erreichen und haben eine braune Farbe, während Männchen eine Länge von 60 cm erreichen können und eine hell- bis silbergraue Farbe haben. Sie werden oft mit den ungiftigen Schlingnattern verwechselt. Auf ihrer Speisekarte stehen Eidechsen, Frösche und kleine Säugetiere. Ihre schlimmsten Feinde sind Wildschweine, Marder und Bussarde.
„Diese lebendgebärende Schlange hat das größte Verbreitungsgebiet aller Schlangenarten auf der Welt, wobei mehrere Unterarten große Gebiete Europas und Asiens bewohnen“, berichtet die DGHT. Es erstreckt sich vom Vereinigten Königreich bis zur russischen Insel Sachalin. „Neben den vom Aussterben bedrohten Giftschlangen im Südschwarzwald ist die Viper die einzige Giftschlange in Deutschland.“
Bisse sind selten
Bisse sind jedoch keine Seltenheit. Sehr selten und für gesunde Menschen selten gefährlich oder tödlich. „Der Biss kann schmerzhaft sein und lokale Symptome wie Schwellungen verursachen.“ Es ist wichtig, ruhig zu bleiben und bei Bedarf einen Arzt aufzusuchen.
Laut DGHT ist die Schlange tagsüber aktiv und wird hauptsächlich in sumpfigen Gebieten, Waldrändern und offenen Flächen gesehen. Allerdings schrumpft ihr Lebensraum aufgrund der intensiven Landwirtschaft und der Entwässerung von Sümpfen, sagen Experten. Waldwege und Straßen stellten für sie ein schwer zu überwindendes Hindernis dar, so dass sich die verschiedenen Bevölkerungsgruppen nicht mehr untereinander vermischen konnten. Vipern kommen in großer Zahl im Tiefland Norddeutschlands, in den Mittelgebirgen Ostdeutschlands und in Teilen Süddeutschlands wie den Alpen, dem Schwarzwald oder dem Bayerischen Wald vor.
Früher systematisch gejagt
Vor etwa 120 Jahren sagte Axel Kwet, Geschäftsführer der DGHT in Feuerbach bei Stuttgart, dass die Regierung vor etwa 120 Jahren Fischereiprämien gewährte und Dutzende tötete von Tausenden giftiger Schlangen jedes Jahr. Es wurde sogar ein Verein zur Bekämpfung der Schlangen gegründet. Heute ist diese Schlange in Deutschland stark gefährdet und bedarf eines besonderen Schutzes.
Die Auszeichnungen „Reptil und Amphibie des Jahres“ werden seit 2006 abwechselnd verliehen. Mit der Wahl soll auf die Gefährdung einheimischer Tiere aufmerksam gemacht werden. Nach eigenen Angaben hat die DGHT weltweit mehr als 5.000 Mitglieder. Der Verein widmet sich der Erforschung von Amphibien und Reptilien, ihren Haltungs- und Fortpflanzungsfähigkeiten sowie dem Arten- und Naturschutz.
Quelle: www.dpa.com