Tarifstreit - Viele Züge fielen aus, da Lokführergewerkschaft vor Streik warnt
Bei Pendlern und Bahnreisenden wird mit einer Vielzahl von Zugausfällen im Regional- und Fernverkehr in NRW gerechnet, nachdem die Lokführergewerkschaft GDL vor einem Streikaufruf gewarnt hat. Die GDL forderte die Deutsche Bahn zu einem weiteren bundesweiten Warnstreik von Donnerstag, 22 Uhr, bis Freitag, 22 Uhr, auf. Im gleichen Zeitraum rief die GDL in Nordrhein-Westfalen im Rahmen eines Tarifstreits auch zu einem „Warnstreik“ der Beschäftigten der NordWestBahn GmbH und der Transdev Rhein-Ruhr GmbH auf.
Die Deutsche Bahn hat Notfahrpläne erstellt und die Fahrgäste aufgerufen, das Informationssystem zu nutzen. Das Unternehmen kündigte an, dass es aufgrund der Streikwarnung zu erheblichen Änderungen im Fahrplan des Regionalverkehrs in NRW kommen werde. Ein Sprecher der Deutschen Bahn Nordrhein-Westfalen sagte, sie könne ihr Angebot nur deutlich reduzieren. Schon vor Beginn der Warnstreiks sind Einschränkungen möglich. Sie erklärt, dass das Informationssystem bahn.de/reiseauskunft, zuginfo.nrw und die DB Navigator-Anwendung kontinuierlich aktualisiert werden.
Der Bahnkonkurrent National Express, der von der Streikwarnung der GDL nicht direkt betroffen ist, geht davon aus, dass die RRX-Züge sehr voll sein werden, und bittet die Fahrgäste, sich im Voraus zu informieren.
Ein Sprecher des Unternehmens sagte, dass die National-Express-Linien RE 1 (RRX), RE 5 (RRX), RE 6 (RRX), RE 11 (RRX), RE 4 sowie RB 48 und RE 7 wie geplant verkehren. Donnerstag vs. Aufgrund von Warnstreiks anderer Bahngesellschaften und den damit verbundenen flächendeckenden Zugausfällen im Nah- und Fernverkehr ist jedoch mit einer hohen Auslastung dieser Strecken zu rechnen. Darüber hinaus könnten Warnstreiks anderer Unternehmen auch zu Verzögerungen und Einschränkungen bei der nationalen Expresszustellung führen. Reisende sollten daher Informationssysteme wie zuginfo.nrw nutzen.
Die GDL warnt, dass der Streik nach Einschätzung des ADAC an diesem Freitag nicht zu einer nennenswerten Zunahme der Verkehrsbehinderungen auf der Autobahn NRW führen werde. „Wir gehen davon aus, dass viele Pendler inzwischen zumindest täglich von zu Hause aus arbeiten können und bereiten sich auf einen weiteren Streik vor“, sagte ein Sprecher des ADAC NRW am Donnerstag und verwies auf die Erfahrungen früherer Bahnstreiks, wie aus den Verkehrsstaudaten vom November hervorgeht , Autobahnen sind derzeit ohnehin stark verstopft. „Die Staugefahr ist zwischen 7 und 9 Uhr sowie zwischen 15 und 18 Uhr am größten“, sagte der Sprecher.
Der ADAC rät, wenn Sie fahren müssen, dies möglichst außerhalb der Hauptverkehrszeiten zu tun und auf das Wetter zu achten. Der Sprecher verwies auf den Deutschen Wetterdienst (DWD), der warnte, dass gefrierender Regen in der Nacht zum Freitag zu eisigen Bedingungen führen könne, teilweise auch in tieferen Lagen. Laut der DWD-Prognose für Nordrhein-Westfalen liegt der Schwerpunkt von der Eifel über das Sauerland bis zum Egergebirge. Die Vorhersage für Donnerstag sieht mögliche Unwetter vor. Der Straßenverkehr kann stark eingeschränkt sein.
Das bevölkerungsreichste Bundesland gilt auch als Pendlerhochburg. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes aus dem Jahr 2022 sind rund 4,9 Millionen Arbeitnehmer in NRW regelmäßig für die Arbeit an andere Standorte unterwegs. Was aus dieser Statistik nicht hervorgeht, ist die Verteilung der Pendler auf die verschiedenen Verkehrsmittel. Allerdings zeigt die einzige vergleichbare kleine Volkszählung in NRW mit Daten aus dem Jahr 2020, dass zumindest damals das Auto das wichtigste Fortbewegungsmittel für Berufspendler war. Laut der Mikrozählung 2020 nutzen fast 70 % der Menschen das Auto, um zur Arbeit zu gelangen.
Die GDL hat angekündigt, an diesem Freitag um 12 Uhr vor dem Kölner Hauptbahnhof eine Kundgebung in der Mitte von Nordrhein-Westfalen abzuhalten. Neben Hunderten Streikenden werde auch GDL-Vizechef Lars Jedinat erwartet, sagte GDL-Kreispräsident Sven Schmitte am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa. Zum Warnstreikaufruf der Beschäftigten der NordWestBahn GmbH und der Transdev Rhein-Ruhr wies er darauf hin, dass parallel mehrere Tarifverhandlungen mit den Unternehmen laufen. Auf der Transdev gab die GDL bekannt, dass die Verhandlungen gescheitert seien.
Die in Nordrhein-Westfalen verkehrende NordWestBahn mit vier Linien in Ostwestfalen-Lippe sieht sich mit strengen Einschränkungen konfrontiert. Die RheinRuhrBahn betreibt 5 Linien mit Fokus auf das Ruhrgebiet und hat auf 4 Linien einen Notbusverkehr eingerichtet. Ein Sprecher des Unternehmens forderte die Passagiere außerdem auf, sich vorab zu informieren.
Nach dem Warnstreik hat GDL-Chef Claus Weselsky angekündigt, dass vor dem 7. Januar keine weiteren Streikabsichten bestehen. Die Deutsche Bahn kritisierte die GDL dafür, dass sie Millionen von Menschen, die nicht an der Veranstaltung teilnahmen, das zweite Adventswochenende ruinierte. Der Zeitpunkt der Ankündigung des Warnstreiks am Mittwochabend hat den Fahrgastverband Pro Bahn verärgert. „Was wir kritisieren, ist, dass die Ankündigung zu voreilig erfolgte. Wir wollten den Streik zwei Tage im Voraus ankündigen, damit sich die Fahrgäste darauf einstellen können“, sagte Vorsitzender Detlef Neuß.
NordWestBahn zum Streik RheinRuhrBahn zu den Auswirkungen des Streiks DB Regio Übersichtsdownload
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Quelle: www.stern.de