Die Bundesländer fordern schnell eine langfristige Perspektive der deutschen Nutztierhaltung ein. Das habe die Landwirtschaftsministerin am Donnerstag gegenüber der Bundesregierung deutlich gemacht, sagte Schleswig-Holsteins Staatssekretärin Anne Benett-Sturies. „Aktuelle Entwicklungen lassen sich aus den statistischen Erhebungen deutlich ablesen, die einen deutlichen Rückgang der Tierzahlen und der Nutztierproduktion zeigen und auf dringenden Handlungsbedarf hinweisen.“ Den Vorsitz der diesjährigen Agrarministerkonferenz hat das Land Schleswig-Holstein inne.
Benett-Sturies ist der Ansicht, dass rechtliche und finanzielle Absicherungen notwendig sind, um den gesellschaftlichen Bedarf an regionalen und tiergerechten Produkten zu decken und den landwirtschaftlichen Betrieben ein angemessenes Einkommen zu ermöglichen. Die Bundesländer müssen eng in die Entwicklung des Gesamtkonzepts und seiner Elemente eingebunden werden.
Die Bundesländer seien sich weitgehend einig, den Einsatz von Pestiziden zu reduzieren. Die Bundesregierung wird gebeten, sich auf EU-Ebene für eine Überprüfung des Indikators und seiner Berechnung einzusetzen. „Ein Verbot des Einsatzes jeglicher Pestizide in allen Schutzgebieten hätte erhebliche Auswirkungen auf die Landbewirtschaftung, was auch Auswirkungen auf den ökologischen Landbau hätte“, erklärte Benett-Sturies. Der entsprechende Brüsseler Vorschlag ging daher eindeutig zu weit.