Wissing befürwortet 49-Euro-Ticket mit Frankreich
Nachdem Frankreich Pläne zur Einführung von 49-Euro-Ticket ähnlich dem deutschen Modell angekündigt hat, setzt sich der deutsche Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) für eine gegenseitige Anerkennung der Tickets zwischen den beiden Ländern ein. “Präsident Emmanuel Macron schlägt ein Ticket für Frankreich nach dem deutschen Modell vor”, erklärte Wissing am Dienstag. Er sieht darin einen bedeutenden Schritt zur Modernisierung des öffentlichen Nahverkehrs. Er kann sich vorstellen, dass es “künftig eine gegenseitige Anerkennung zwischen Frankreich und Deutschland und schließlich für ganz Europa geben wird”.
In einem Interview am Montagabend sprach sich Macron für die Idee eines 49-Euro-Tickets in Frankreich aus. Er schlug vor, dass der französische Verkehrsminister mit den Regionen in Frankreich zusammenarbeitet, die ein solches Ticket einführen möchten, um die Vorbereitungen zu treffen. Macron betonte, dass die Tarife im öffentlichen Verkehr in Frankreich von den Regionen selbst festgelegt werden. Dennoch reagierten am Dienstag viele Regionen kritisch auf Macrons Vorschlag. Die ungeklärte Frage betraf die Finanzierung eines solchen Tickets, wie der Sender BFMTV berichtete. Obwohl die Pläne für das Ticket lobenswert seien, wurde wahrgenommen, dass der Staat die Finanzierung bereitstellen müsse.
Grenzüberschreitendes Ticket
Auch Deutschland sah sich nach Wissings Vorschlag für ein grenzüberschreitendes Ticket mit Kritik konfrontiert. Der Verkehrsminister von Nordrhein-Westfalen, Oliver Krischer (Grüne), erklärte seine Bereitschaft, die Europäisierung des Tickets zu unterstützen. Er betonte jedoch, dass Wissing zunächst sicherstellen müsse, dass die Bundesregierung sich an den zusätzlichen Kosten des deutschen Tickets beteiligt.
Das 49-Euro-Ticket für Deutschland, das bundesweit Zugang zu Bussen und Zügen im Nah- und Regionalverkehr bietet, ist seit dem 1. Mai in Kraft. Dieses Ticket ist bereits auf mehreren Strecken für Auslandsreisen gültig, beispielsweise nach Salzburg, Schaffhausen in der Schweiz oder zwischen Emmerich am Niederrhein und Arnheim in den Niederlanden. Für Frankreich gilt dies für die elsässischen Städte Weißenburg und Lauterburg nahe der Grenze.
Die regionalen Bahnverbindungen zwischen Frankreich und den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Saarland und Baden-Württemberg sollen bis Ende 2024 schrittweise erheblich verbessert werden. Dies umfasst stündliche Zugverbindungen zwischen Saarbrücken und Metz sowie zwischen Karlsruhe und Straßburg. Züge verkehren im Zweistundentakt zwischen Straßburg und Saarbrücken sowie zwischen Metz und Trier. Alle 30 Minuten wird eine Regionalbahn zwischen Straßburg, Kehl und Offenburg verkehren.