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Verwandte Ärzteverbände: Klinik Neuruppin geschlossen

Die Sorge vor Krankenhausinsolvenzen ist groß. In Brandenburg werden Krankenhausabteilungen geschlossen und die Patientenversorgung in ländlichen Gebieten gekürzt. Ärzteverbände haben Alarm geschlagen.

Im Krankenhausflur sind die Betten ordentlich angeordnet. Foto.aussiedlerbote.de
Im Krankenhausflur sind die Betten ordentlich angeordnet. Foto.aussiedlerbote.de

Krankenhäuser - Verwandte Ärzteverbände: Klinik Neuruppin geschlossen

Die Ärztekammer Brandenburg sieht die örtliche Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum gefährdet, nachdem sie die Schließung zweier Abteilungen am Klinikum Neuerupping bekannt gegeben hat. „Damit ist eine Unterfinanzierung des Klinikums Brandenburg zu Lasten der Patientenversorgung eingetreten“, teilte die Landesärztekammer am Montag mit. Bundesgesundheitsminister Karl Lauerbach (SPD) wurde zu schnellem Handeln aufgefordert, jetzt sei die Zeit für eine sichere Versorgung auf ganzer Linie Es ist Zeit für eine Krankenhausreform.

Das Universitätsklinikum Rubin-Brandenburg steht vor einem Defizit in Höhe von mehreren Millionen Dollar und gab letzte Woche bekannt, dass es zum 1. Januar 2024 zwei Fachabteilungen schließen wird. Betroffen sind Kliniken für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde sowie Kliniken für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. So können nach Angaben des Gesundheitsministeriums an den Klinikstandorten Oberhavel und Banim Patienten in beiden betroffenen Fachgebieten versorgt werden.

Frank-Ulrich Schulz, Präsident der Landesärztekammer, sagte: „In diesen beiden Regionen wird die gewohnte ärztliche Versorgung vor Ort nicht mehr möglich sein und die Patienten müssen künftig weite Anfahrtswege zurücklegen.“ Lauterbach müsse „die Patienten endlich in die Lage versetzen.“ Region gebührende Priorität für die Pflege.“ Das Gesundheitsministerium in Potsdam teilte zudem mit, dass die Entscheidung des Klinikums Neuruppin zeige, wie dringend eine grundlegende Reform der Krankenhausfinanzierung sei.

In diesem Jahr wird mit einem Verlust von 8,3 Millionen Euro gerechnet, im Jahr 2024 werden ähnlich hohe Verluste erwartet, was das Ungleichgewicht durch unzureichende Krankenhausfinanzierung erklärt, heißt es in einer Mitteilung des Krankenhauses Neuerupping. „Wir haben in diesem Jahr bereits eine beispiellose Welle von Insolvenzen und Krankenhausschließungen im ganzen Land erlebt“, sagte Gunnar Pietzner, Geschäftsführer der zuständigen Pro Klinik Holding GmbH.

Nach eigenen Angaben wird die Klinik bis 2022 rund 2.500 Mitarbeiter und knapp 870 Betten haben. Es hat den Status eines Universitätsklinikums der Medizinischen Fakultät Brandenburg und ist Teil eines Klinikverbundes.

Die finanzielle Situation vieler Kliniken in Deutschland ist schlecht.Krankenhäuser bitten die Bundesregierung um eine schnelle Bereitstellung zusätzlicher Mittel, bevor die Krankenhausreformen in Kraft treten. Wie das Gesundheitsministerium in Potsdam mitteilte, drängen die Länder auf ein sogenanntes Vorgesetz für existenzbedrohte Krankenhäuser, das die Betriebskosten bedarfsorientiert übernimmt.

In Brandenburg steckt auch das ElbElster-Klinikum mit drei Standorten in finanziellen Schwierigkeiten. Der Bahnhof wird geschlossen. Ab Juni 2024 wird sich die stationäre Versorgung vor allem auf zwei Standorte konzentrieren. Darüber hinaus wurde für das Klinikum Spremberg (Kreis Spree-Neiße) im Jahr 2022 ein Planinsolvenzantrag als Schutzschirmverfahren gestellt und ein Rettungs- und Sanierungsplan erarbeitet.

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Quelle: www.stern.de

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