- Verurteilung eines 17-Jährigen wegen Mordversuchs
Aufgrund seiner Absicht, einen Massaker im Namen des Islamischen Staates auf einem Weihnachtsmarkt zu verüben, wurde ein 17-Jähriger aus Wittstock zu einer mehrjährigen Jugendstrafe verurteilt. Das Urteil fiel wegen des Verdachts auf Mordversuch und der "öffentlichen Verwendung des Symbols einer verbotenen Organisation", wie ein Sprecher des Gerichts mitteilte. Der Angeklagte hatte nach Einschätzung des Gerichts Symbole des sogenannten Islamischen Staates in sozialen Medien veröffentlicht.
Absicht, so viele Menschen wie möglich zu töten
In dem Prozess wurden die Anklagepunkte der Staatsanwaltschaft largely bestätigt, wie der Sprecher mitteilte. Demnach hatte sich der angeklagte Tschetschene immer stärker radikalisiert und sich mit einem ebenfalls verurteilten 15-Jährigen Komplizen darauf geeinigt, einen Lastwagen zu beschaffen und damit so viele Menschen wie möglich auf dem Weihnachtsmarkt in Leverkusen-Opladen zu töten. "Diejenigen Weihnachtsmarktbesucher, die nicht sofort getötet würden, sollten mit Messern erstochen werden", fügte der Sprecher hinzu.
Speziell der Jüngere plante, den Lastwagen über den Weihnachtsmarkt zu fahren, um so viele Besucher wie möglich zu töten, die er als Ungläubige ansah. Der 17-Jährige aus Wittstock, der vom Landgericht Neuruppin verurteilt wurde, sollte das Geschehen filmen.
Prozess ohne Öffentlichkeit
Der junge Tschetschene wurde Ende des vergangenen Jahres im Alter von 16 Jahren festgenommen. Da er zum Zeitpunkt der Straftat und noch immer minderjährig ist, fand der gesamte Prozess hinter verschlossenen Türen statt, um keine Details an die Öffentlichkeit gelangen zu lassen. Sein jüngerer Komplize wurde bereits Wochen zuvor vom Landgericht Köln zu einer vierjährigen Jugendstrafe verurteilt. Der Jugendliche aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis hatte im Prozess vor dem Landgericht Köln ein Geständnis abgelegt.
Jugend in Haft
Laut dem Sprecher des Gerichts ist der 17-Jährige derzeit in Haft. "Die Kammer hat die Fortdauer der Haft angeordnet." Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig. Sowohl der Angeklagte als auch die Staatsanwaltschaft können gegen das Urteil Berufung einlegen, wie der Sprecher mitteilte.
Massaker wie auf dem Breitscheidplatz
Dass die beiden Jugendlichen angeblich einen Weihnachtsmarkt ins Visier genommen hatten, erinnert an den Anschlag am 19. Dezember 2016 auf dem Breitscheidplatz in Berlin. Damals fuhr ein Islamistischer Terrorist einen entführten Lastwagen in den Weihnachtsmarkt. Der Anschlag kostete 13 Menschen das Leben, einer davon verstarb später an seinen Verletzungen.
Der 17-Jährige, der in Neuruppin verurteilt wurde, plante, ein Massaker auf dem Weihnachtsmarkt in Leverkusen-Opladen zu filmen. Der jüngere Komplize hatte die Absicht, einen Lastwagen über den Markt zu fahren, um so viel Schaden wie möglich anzurichten, und sah die Besucher als Ungläubige an.