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Versammlungsfreiheit für Ausländer bestätigen?

Die Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen Sabine Leutheusser-Schnarrenberger....aussiedlerbote.de
Die Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen Sabine Leutheusser-Schnarrenberger spricht bei eine Pressekonferenz in Düsseldorf..aussiedlerbote.de

Versammlungsfreiheit für Ausländer bestätigen?

Nach der umstrittenen Kundgebung in Essen fordert die nordrhein-westfälische Antisemitismusbeauftragte Sabine Leutheusser-Schnarrenberger eine engere Auslegung des Rechts von Ausländern auf Versammlungsfreiheit. Der FDP-Politiker sagte dem Westpol-Magazin (Sonntag), bei der Anmeldung zu einer Versammlung müsse geklärt werden, „welche Staatsangehörigkeit es ist, denn das ist eines der wenigen Grundrechte, die nur Deutsche haben.“ Dabei handele es sich um eine „Gelegenheit, ein Verbot im Voraus auszusprechen, sonst wäre es für uns schwierig, zusammenzukommen, weil wir das Recht haben, uns zu versammeln.“

Der ehemalige Bundesjustizminister bezog sich dabei auf Artikel 8 der Verfassung Grundgesetz. Hier heißt es: „Alle Deutschen haben das Recht, sich friedlich zu versammeln, ohne Anmeldung oder Erlaubnis, ohne den Einsatz von Waffen.“

Widerstand gegen die Initiative kam laut „Westpol“ vom Justizminister des Nordens Rhein-Westfalen Benjamin Limbach (Grüne). Er verwies daher auf das aktuelle Versammlungsgesetz des Landes Nordrhein-Westfalen, das „jeder Person, unabhängig von der Nationalität, das Recht auf friedliche Versammlung“ einräumt. Limbach sagte, es handele sich um eine Grundsatzentscheidung, an der festgehalten werden müsse, berichtete der WDR. Ein pauschales Versammlungsverbot für Nicht-EU-Ausländer sei aus seiner Sicht die falsche Antwort und „rechtlich nicht vertretbar“ und praktisch „nicht durchführbar“. Entscheidend sei „der friedliche Charakter der Kundgebung, nicht die Nationalität der Teilnehmer“.

Die Essener Demonstration Anfang November, an der etwa 3.000 Menschen teilnahmen, war als pro-palästinensische Kundgebung registriert. Gegen die Konferenzleiter läuft ein Strafverfahren wegen Volksverhetzung. Neben pro-palästinensischen Flaggen wurden nach Angaben der Polizei auch Symbole und Flaggen gezeigt, die den verbotenen Symbolen des Islamischen Staates und der Taliban sehr ähnlich waren, jedoch mit geringfügigen Unterschieden. Frauen und Männer liefen getrennt. Nach Angaben der Polizei verlief die Demonstration friedlich. Innenpolitiker auf Bundes- und Landesebene fordern von den Landesregierungen ein härteres Vorgehen gegen solche Versammlungen.

Quelle: www.dpa.com

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