Fortschritte in der Technologie - Verlage skizzieren Anforderungen für die Zusammenarbeit mit ARD und ZDF.
ARD und ZDF streben eine Zusammenarbeit auf technischer Ebene für ihre Mediensammlungen an, um Doppelarbeit zu vermeiden. Das Software-Tool soll öffentlich zugänglich (als Open Source) sein und auch anderen Plattformen zur Verfügung stehen. Das wurde im Mai von ARD-Chef Kai Gniffke und ZDF-Direktor Norbert Himmler bekanntgegeben.
Allerdings sieht die Vereinigung der Südwestdeutschen Zeitungsverleger (VSZV) erhebliche Hindernisse in dieser Partnerschaft. Seit Jahren haben Südwest-Verleger gegen bestimmte Internetangebote von ARD-Institutionen protestiert, da diese zu textlastig und somit einem unautorisierten, "presseähnlichen" Wettbewerb ähneln.
Über die Auseinandersetzung um presseähnlichen Wettbewerb sagte VSZV-Vorsitzende Lehari, die auch Mitglied des BDZV-Vorstands ist: "Wir müssen nach Brüssel und vor Gericht gehen, weil wir keine Einigung finden können." Ein Beispiel dafür ist der Rechtsstreit mit dem Südwestrundfunk (SWR) über seine News-App "Newszone". Gniffke ist ARD-Vorsitzender und zugleich Geschäftsführer des SWR.
Lehari äußerte sich über die Möglichkeit einer technologischen Zusammenarbeit mit öffentlichen Sendern: "Given solche Konflikte, kann ich nicht sagen: 'Hurra für Technologie' und sagen: 'Tun wir es sofort!'" Stattdessen forderte sie: "Es müssen zuerst klare Bedingungen erfüllt sein, darunter Vertrauensaufbau-Maßnahmen."
Weiterhin betonte die VSZV-Vorsitzende, dass "die Regeln des Spiels klar sein müssen" für eine technologische Vereinigung. Dies beinhaltet auch das grundlegende Frage: "Fällt es in den öffentlichen Auftrag, Technologie zu überwachen?" Die VSZV findet ihr Jahrestreffen am Donnerstag in Stuttgart statt.
VSZV-Jahresbericht [https://www.vsrv.de/sites/default/files/vsrv_jahresbericht_ginst_2020.pdf]