Verkehrsverbände haben der Traffic Light Coalition während der Wahlsaison einen schwachen Zwischenbericht vorgelegt. Projekte zur Steigerung des Radverkehrs, zur Verbesserung der Verkehrssicherheit und zum Abbau klimaschädlicher Subventionen erhalten schlechte Kritiken, heißt es in einem gemeinsamen Papier.
Die Allianz pro Schiene, der ADFC Cycling Club und der ACE Automobile Club haben sich ebenfalls darüber beschwert, dass es keine Gesamtstrategie für Straßen, Schienen und Radwege gibt. Bisher gibt es keinen klaren Kurs, wohin Deutschland bei der Verbesserung der Verkehrsbedingungen gehen will. Insgesamt vergab das Transportation Policy Institute der Gewerkschaft eine angemessene Bewertung.
Deutschlandticket: „ein riesiger Schritt“
Mit der Stärkung der Bahn und des öffentlichen Nahverkehrs ist der Verband jedoch zufrieden. Die bundesweite Gebührenerhebung im Nah- und Regionalverkehr sei ein „großer verkehrspolitischer Fortschritt“, heißt es in dem Bericht. Allerdings ist es noch ein langer Weg, bis Busse und Bahnen flächendeckender verkehren können. Die Tatsache, dass die Investitionen im Schienenverkehr erheblich gestiegen sind, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Doch es gibt kaum Fortschritte, etwa bei der Elektrifizierung des Schienennetzes.
Die Verbände kritisieren zudem den langsamen Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Im Koalitionsvertrag wollen Sozialdemokraten, Grüne und Liberaldemokraten Deutschland zum „Leitmarkt für Elektrofahrzeuge“ machen. Fakt ist jedoch, dass China vor allem in vielen Bereichen Deutschland bereits überholt hat. Bei klimaschädlichen Subventionen bleiben beispielsweise sogenannte Dienstwagenprivilegien und Kerosinsteuerbefreiungen unangetastet.