Extremismus - Verfassungsschutz in Nordrhein-Westfalen: Jugendlicher der Alternative für Deutschland ist ein Verdachtsfall
Der nordrhein-westfälische Verfassungsschutz hat die Jugendorganisation Junge Alternative (JA) der Partei Wahl in Nordrhein-Westfalen als Verdachtsfall des Rechtsextremismus eingestuft. Innenminister Herbert Ruhr (CDU) sagte am Dienstag: "Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass sich die Junge Alternative nicht an die Regeln der Demokratie hält, sondern ihre eigenen rechtsextremen Regeln bevorzugt." Der nordrhein-westfälische Verfassungsschutz werde die Junge Alternative deshalb ab sofort beobachten.
Der Innenminister führte weiter aus, dass der Landesverband der JA NRW seit 2019 ideologisch an der politischen Linie des Bundesverbandes der Jungen Alternative ausgerichtet ist. Sie sei geprägt von "nationalem Volksverständnis und Fremdenfeindlichkeit". Auch die JA NRW vertritt eine Position, die gegen die Garantien der Menschenwürde verstößt. Sie zielt insbesondere darauf ab, Menschen mit Migrationshintergrund und Muslime auszugrenzen und zu stigmatisieren.
Die JA NRW habe sich in den letzten Jahren zu einem Teil einer neuen rechtsextremen Bewegung entwickelt, so Reul. Die Alternative für Nordrhein-Westfalen Jugend hat die "Homogenitätsbewegung" und ihre Nachfolgeorganisationen wie "Lukreta", "Revolte Rheinland", "1", "1", "1", "1", "1" und "1" in den sozialen Medien gegründet. "Lukreta", "Revolte Rheinland", "1 Prozent" und "Institut für Nationalpolitik".
Auch die Jugendorganisation der Alternative für Deutschland in Nordrhein-Westfalen bietet ein Forum für die Protagonisten der Neuen Rechten. Auch in der JA in Nordrhein-Westfalen sind Personen mit rechtsextremistischen Biographien aktiv. Ein weiteres wichtiges Indiz ist die Nähe zur offiziell aufgelösten Bundespartei Alternative für Deutschland und ihrem ideologischen Führer Björn Höcke.
In Verdachtsfällen gibt es "hinreichend gewichtige tatsächliche Anhaltspunkte" für verfassungsfeindliches Verhalten. Der Verfassungsschutz kann dann personenbezogene Daten auswerten und speichern und nachrichtendienstliche Mittel unter strengen Auflagen einsetzen, zum Beispiel zur Beobachtung oder Anwerbung von Informanten.
Ein Streit zwischen der Bundespartei Alternative für Deutschland und dem Bundesamt für Verfassungsschutz über die Einstufung der Partei als Verdachtsfall des Rechtsextremismus ist derzeit vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster anhängig. Der Bundesverband der Deutschen Alternative wehrt sich gegen das erstinstanzliche Urteil. Im März 2022 hatte das Verwaltungsgericht Köln die Einstufung der Alternative für Deutschland als Verdachtsfall durch den Verfassungsschutz bestätigt. Auch der Bundesverband der Jungen Alternative will nicht mehr als Verdachtsfall geführt werden.
Das OVG in Münster wird voraussichtlich im Frühjahr über diese nationalen Fälle entscheiden. Das Verfahren in Nordrhein-Westfalen ist noch nicht abgeschlossen, da das Bundesamt für Verfassungsschutz seinen Sitz in Köln hat.
Innenminister Ruhr sagte, die Alternative Jugend müsse unabhängig von der fachlichen Bewertung politisch aufgelöst werden. "Dazu müssen wir als politisch Verantwortliche eine gute Politik für die Menschen in diesem Land machen und sie klug auslegen."
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Quelle: www.stern.de