Hannover - Verfahren gegen Gerke nach Hundekot-Attacke eingestellt
Das Verfahren gegen Marco Goecke, den ehemaligen Ballettdirektor der Staatsoper Hannover, wegen einer Hundekot-Attacke ist wegen Geldproblemen eingestellt worden. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hannover sagte am Donnerstag, dass das Beschmieren von Journalisten mit Hundekot als körperliche Beleidigung gewertet werde. Gerke muss ein vierstelliges Honorar an eine gemeinnützige Organisation zahlen, die für die Lösung des Konflikts verantwortlich ist. Die Hannover Allgemeine Zeitung (HAZ) hatte zunächst über die Einstellung des Verfahrens berichtet.
Am 11. Februar 2023 beschmierte Gerke im Foyer des Opernhauses der niedersächsischen Landeshauptstadt einen Autor der Frankfurter Allgemeinen Zeitung („FAZ“) mit Hundekot. Zuvor hatte er ihr vorgeworfen, immer „schreckliche, persönliche“ Kommentare zu schreiben. Eine Woche nach dem Anschlag trennte sich das Nationaltheater Hannover von seinem Choreografen. Nach Angaben des Intendanten wurde sein Vertrag als Ballettdirektor im gegenseitigen Einvernehmen mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Die New York Times und andere internationale Medien berichteten über den Angriff.
Nach dem Vorfall reichten die betroffenen Ballettkritikerinnen Wiebke Hüster und „FAZ“ Beschwerde gegen Goecke ein. Tanzkritiker zeigten sich mit dem Ausgang der Klage zufrieden. „Für mich ist alles in Ordnung“, sagte Hust der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ). Sie strebt keine Zivilklage an. „Ich will kein Geld von Marco Goecke“, sagte sie. „Egal wie viel er mir zahlen will, ich werde spenden. Ich mache das bewusst nicht. Geld spenden ist in Ordnung, aber will ich die Prozedur abschließen? Dann müsste ich Marco Gök noch einmal sehen. Und ich Don.“ Ich will das nicht.“
Nach der Scheißattacke wurde gegen Gerke wegen einfacher Körperverletzung und Beleidigung ermittelt. Ein Behördensprecher sagte, das Opfer habe schwere Demütigungen erlitten, jedoch keine körperlichen oder gesundheitlichen Schäden erlitten. Daher fällt die Tat nicht unter den Straftatbestand der Körperverletzung. Zudem gesteht Gerke, der nicht vorbestraft ist, das Unrecht und muss negative Konsequenzen für seine Karriere in Kauf nehmen. Nach Abstimmung mit dem Landgericht Hannover wurde das Verfahren eingestellt.
In einem Interview im September machte Gerke selbst Burnout als Ursache für Kotattacken bei Dackeln verantwortlich. „Was passiert ist, ist tragisch und wir sollten es bereuen“, sagte der 51-Jährige der Hannover Allgemeinen. Unterdessen berichtete der Choreograf von neuen Plänen, unter anderem mit der Prager Staatsoper. Am wichtigsten ist ihm aber die Pflege seines Dackels Gustav, der mittlerweile 15 Jahre alt ist. Goeke glaubt, dass dies ein emotionales Verhalten ist. Eigentlich wollte er Gustavs Stapel in eine Plastiktüte stecken und loswerden.
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Quelle: www.stern.de