Verdi fordert „Streiktag in Polis“ für Mittwoch
Die Gewerkschaft Verdi hat im Rahmen eines anhaltenden Warnstreiks wegen Tarifstreitigkeiten im öffentlichen Dienst in den Bundesländern zu „Stadt-Länder-Streiktagen“ für Beschäftigte in Bremen, Hamburg und Berlin aufgerufen. Tausende Beschäftigte aus allen Bereichen des öffentlichen Dienstes des Landes werden am Mittwoch zu Kundgebungen in Berlin und Hamburg erwartet, teilte die Gewerkschaft am Freitag mit. Bremer Mitarbeiter nehmen an Kundgebung in Hamburg teil.
Verdi und andere Gewerkschaften fordern in den Ende Oktober begonnenen Tarifverhandlungen eine Gehaltserhöhung für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst in den Bundesländern um 10,5 Prozent, aber mindestens 500 Euro mehr pro Monat – für 12 Monate. Auszubildende sollen zusätzlich 200 € erhalten. Verdi bestätigte, dass auch Arbeitnehmer in Bremen, Hamburg und Berlin ihre monatlichen Kommunalzuschüsse um 300 Euro erhöhen müssen. Nachwuchstalente sollen demnach 150 Euro mehr erhalten.
„Im Gegensatz zu anderen Bundesländern werden die kommunalen Aufgaben im Stadtstaat auch von Landesbediensteten wahrgenommen – deren Löhne sind jedoch häufig niedriger als die der kommunalen Bediensteten“, begründet die Gewerkschaft. Einige Aktivitäten haben unterschiedliche Klassifizierungen und es gibt keine höheren Gruppierungen auf derselben Ebene, was auch zu einer geringeren Finanzierung führt.
Verdi hat im vergangenen Jahr auch „erhebliche Verbesserungen“ im Sozial- und Bildungswesen in den Kommunen umgesetzt. Staatsbedienstete erhalten diese nicht. „In Summe bedeutet das zwischen 300 und 600 Euro weniger als ein Kommunalbediensteter“, erklärt Verdi.
Christine Behle, Vizepräsidentin der Gewerkschaft, betonte: „Arbeitnehmer müssen in Hamburg arbeiten. Berlin und Bremen können es sich leisten, deshalb kämpfen sie für Landeszuschüsse.“ Die Kosten Die Lebensqualität in Großstädten ist deutlich höher als im Umland. Viele Arbeitnehmer haben daher den Arbeitsplatz gewechselt oder erwägen einen Arbeitsplatzwechsel. Ein weiteres Problem bestehe ihrer Meinung nach darin, dass sich immer weniger junge Menschen für eine Ausbildung in Stadtstaaten entscheiden, weil es dort keinen bezahlbaren Wohnraum gebe.
Quelle: www.dpa.com