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Verdeckter Ermittler trifft Verdächtigen einer Terrorgruppe

Polizei
Die Schriftzug «Polizei» leuchtet auf dem Dach eines Streifenwagens der Polizei.

Ein Ermittler des Landeskriminalamtes (LKA) berichtete von mehreren Treffen zwischen einem verdeckten Ermittler und einigen Angeklagten während eines Prozesses gegen eine mutmaßliche Terroristengruppe. Insgesamt seien drei verdeckte Ermittler im Einsatz gewesen, sagte der 35-Jährige am Mittwoch vor dem Oberlandesgericht (OLG) in Koblenz. Während eines Treffens, an dem verdeckte Ermittler teilnahmen, sprach einer der Angeklagten über Thermit und mögliche Ziele.

Zeugen dokumentierten den Verlauf der Ermittlungen des Obersten Bezirksgerichts von 2021 bis zur Festnahme der fünf Angeklagten im April 2022 und Oktober 2022. Die Behörden wurden zunächst auf eine Telegram-Gruppe wegen „beiträgen, die die Demokratie ablehnten“ aufmerksam und begannen mit der Überwachung.

Die Pläne der Gruppe sollen bei einem Treffen erläutert worden sein, an dem verdeckte Ermittler teilnahmen. „Die erste Phase war die Entführung von Herrn Lauterbach, die zweite Phase die Einberufung und Sicherstellung der Einberufung des Verfassungskonvents und die dritte Phase war Heiligabend“, schloss der Zeuge.

Blackouts, Entführungen und Sturz der Regierung – das sind die Anklagepunkte. Den Angeklagten wurde die Gründung oder Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Darüber hinaus bereiteten sie angeblich einen Landesverrat gegen die Bundesregierung vor.

Bei dieser Aktion wollten sie „Klabautermann fangen“ – wie einer der Angeklagten gesagt haben soll. Der Zeuge – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach – soll entführt worden sein. LKA-Beamte sagten, in Gesprächen mit verdeckten Ermittlern sei auch darauf hingewiesen worden, dass die persönliche Schutzausrüstung ab- bzw. ausgeschaltet werden müsse.

Der verdeckte Ermittler stimmte schließlich der Übergabe der Waffe an einen der Angeklagten vor Gericht zu. Der Konferenzparkplatz wurde getroffen. An diesem Tag im April 2022 wurden diese vier Männer im Alter zwischen 44 und 56 Jahren festgenommen. Nach Angaben der Ermittler wurden insgesamt 20 Gegenstände durchsucht. Bei dem Angeklagten fanden die Ermittler zahlreiche Waffen, eine angeheftete Deutschlandkarte, Dokumente, SS-Uniformen und Polizeiausrüstung. Nach weiteren Ermittlungen wurde im Oktober 2022 auch die Mitangeklagte, eine 76-jährige Frau, festgenommen.

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