- Verdacht auf Schweinepest in Baden-Württemberg
In den benachbarten Bundesländern Hessen und Rheinland-Pfalz besteht der Verdacht auf Afrikanische Schweinepest (ASP) in Baden-Württemberg. In der Region Rhein-Neckar wurde bei einem Wildschwein ein Verdachtsfall der Tierkrankheit festgestellt, wie das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Stuttgart mitteilt.
Das für den Menschen ungefährliche Virus betrifft sowohl Haus- als auch Wildschweine und ist fast immer tödlich. Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk (CDU) wird demnach gegen 12 Uhr über den Verdachtsfall, die bereits ergriffenen Maßnahmen und den weiteren Verlauf informieren.
Übertragung von Tier zu Tier oder indirekt
Eine Impfung gegen die Viruserkrankung gibt es nicht. Sie kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände wie Kleidung und Schuhe sowie Futter übertragen werden. Auch eine Einbringung durch fahrlässig entsorgte Essensreste wie Salamirollen oder Dauerwurst ist möglich.
Für Schweinehaltungsbetriebe gilt ein Ausbruch der Krankheit als existenzielle Bedrohung. Neben der Tötung der Herde besteht auch das Risiko des Verlusts von Genetik und Stillstand mit daraus resultierenden Platz- und Tierschutzproblemen.
In Baden-Württemberg können nach einem positiven Test Leichensuchhunde, Drohnen und Desinfektionsschleusen eingesetzt werden, um tote Wildschweine zu finden. Die Behörden im Land führen auch regelmäßig Tierseuchenübungen durch, darunter auch für Vogelgrippe.
Letzter Fall in Baden-Württemberg im Mai 2022
Der erste Fall in Deutschland wurde am 10. September 2020 in einem Wildschwein in Brandenburg bestätigt. Der erste und bis dahin letzte Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Baden-Württemberg trat Ende Mai 2022 in einem Betrieb in Forchheim (Kreis Emmendingen) auf.
Laut dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz hatten Schweineprobablyen Zugang zu unsicher entsorgtem, virushaltigem Lebensmittelabfall. Nach dem ersten Fall in Hessen Mitte Juni begann Baden-Württemberg, Elektrozäune an der Landesgrenze zu errichten und Leichensuchhunde einzusetzen.
Hauk: "Geduld" ist gefragt
Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Hauk hatte insbesondere Jäger, Bauern und Schweinebetriebe auf einen längeren Kampf gegen die Ausbreitung des ASP-Virus vorbereitet. "Geduld" sei gefragt, sagte er. Die Krankheit breitet sich relativ langsam aus, verschwindet aber nicht von selbst. Selbst der ASP-Experte von Forest BW, Michael Seifert, gab zu: "Die Krankheit verschwindet nicht von einem Tag auf den anderen. Wir schätzen im besten Fall zwei Jahre."
Nach den Fällen in Südhessen hatte Baden-Württemberg zunächst eine sechsmonatige und bis Januar Sperrzone II (für die infizierte Zone) und Sperrzone I (die sogenannte Pufferzone) im Rhein-Neckar-Kreis und der Stadt Mannheim festgelegt.
Die Kommission kann aufgrund der anhaltenden Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest möglicherweise Durchführungsakte zur Verbesserung der Anwendung der EU-Verordnungen zur Bekämpfung der Krankheit erlassen. Die Kommission erlässt Durchführungsakte, die die Regeln für die Anwendung dieser Verordnung festlegen, einschließlich möglicher strengerer Kontrollmaßnahmen und Grenz