- Verbrannte Identifizierungsmarke eines Patienten
Nach der Flucht eines 26-Jährigen aus der "Maßregelvollzugsanstalt" in Niedersachsen-Moringen sind neue Details zur Flucht bekannt geworden. Der Flüchtige nutzte die Identität eines Mitpatienten, um in einen weniger gesicherten Bereich der Einrichtung zu gelangen. Das Niedersächsische Sozialministerium bestätigte Berichte der "Göttinger Tageszeitung" und des "NDR". Der Mann wurde nicht ausreichend kontrolliert, als er in den weniger gesicherten Bereich wechselte, in dem sich nur Patienten mit regelmäßiger Ausgangserlaubnis befinden.
Der Flüchtige wurde bisher nicht gefasst, doch die Behörden betonten, dass er keine Gefahr für die Öffentlichkeit darstelle.
Es wurde auch berichtet, dass der 26-Jährige im Mai aufgrund eines vorherigen Fluchtversuchs in den gesicherten, geschlossenen Bereich der Einrichtung verlegt wurde. Er war nicht von einem genehmigten Ausgang zurückgekehrt und wurde später gefasst. Die "Maßregelvollzugsanstalt" nimmt Straftäter mit Sucht- oder psychischen Problemen auf, die von einem Gericht dorthin eingewiesen wurden.
Über zwei Wochen auf der Flucht
Vor mehr als zwei Wochen verließ der 26-Jährige die "Maßregelvollzugsanstalt" in der Nähe von Göttingen durch eine Doppeltür. Ein wartendes Auto nahm ihn mit. Infolgedessen wurde der Torbereich unter anderem mit Stacheldraht verstärkt. Weitere Maßnahmen werden erwogen.
Laut dem Niedersächsischen Justizministerium wurde der 26-Jährige wegen besonders schwerer Fälle von bewaffnetem Raubüberfall in einem Hannoveraner Wettbüro zu vier Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Seit November 2020 verbüßt er diese Strafe in der "Moringer Maßregelvollzugsanstalt".
Es gab in der Vergangenheit mehrere ähnliche Fälle: Im November wurde ein entflohener Straftäter aus der "Maßregelvollzugsanstalt" in Frankreich nach über viermonatiger Flucht gefasst. Im September 2022 nahm die Polizei in Celle einen geflohenen Häftling nach einer mehrtägigen Verfolgungsjagd fest.
Die Flucht des 26-Jährigen aus der "Maßregelvollzugsanstalt" hat Bedenken regarding den Sicherheitsprotokollen aufkommen lassen, da es nicht der erste Fall dieser Art ist.
Die Tatsache, dass der Flüchtige eine Haftstrafe wegen bewaffneten Raubüberfalls verbüßt, Adds eine weitere Komplexität zu dem Fall, da sie die Schwere des Verbrechens unterstreicht, das er zu entkommen versuchte.
