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Verband erwartet mehr Schimmelpilzbefall in Wohnungen

Schimmel in der Wohnung
Schimmelpilzbekämpfer erwarten nach diesem Winter mehr Arbeit.

Ein sparsameres Heizen in diesem Winter wird laut Experten zu mehr Schimmelschäden in Wohnungen und Häusern führen. „Die Gefahr der Schimmelpilzbildung durch unsachgemäße Heiz- und Lüftungspraktiken ist durchaus als hohes Risiko einzustufen“, sagt Stefan Betz, Vorsitzender des Bundesverbandes Schimmelsanierung der Deutschen Presse-Agentur. Aus Sicht des Instituts der Energieberater GIH fehlen Informationen zum richtigen Heizen und Lüften.

„Schimmelschäden werden zunehmend in älteren Bestandsgebäuden auftreten, insbesondere in schlecht gedämmten Mehrfamilienhäusern ab den 1960er und 70er Jahren“, schätzt Bates. Grundsätzlich sind Küchen, Bäder und Schlafzimmer in allen Gebäuden aufgrund der dort entstehenden großen Feuchtigkeitsmengen stärker gefährdet. „Wenn hier weniger geheizt wird als in den Vorjahren, um Energiekosten zu sparen, aber das Lüftungsverhalten nicht angepasst wird, kann die erhöhte Feuchtigkeit in Wände, Zimmerecken, Möbel und Stoffe gelangen und zu Schimmelbildung führen“, so der Experte.

Lutz Badelt, Präsident des GIH-Bezirksverbandes Berlin-Brandenburg, sagt, es gebe viele Werbungen zum Energiesparen, aber zu wenig Informationen über das richtige Nutzerverhalten. Er wusste von einem Fall, in dem die Bewohner eines Hauses aufhörten zu heizen und stattdessen die Hitze vom Kochen nutzten. So gelangt feuchte Luft in andere Räume – Schimmelgefahr.

Tabuthema Schimmel

Schimmel ist manchmal ein Tabuthema. „Gerade bei älteren Generationen wird Schimmel mit Unsauberkeit in Verbindung gebracht“, sagt Badelt. Deshalb spricht man nicht gerne darüber und das Problem wird nicht behoben. Auch die Opfer werden stigmatisiert. „Manchmal wird Menschen schlechtes Lüften vorgeworfen. Aber das kann man nicht pauschal sagen. Bewohner schlecht gedämmter Gebäude haben oft überhaupt keine Chance, Schimmel zu vermeiden.“ Möglicherweise würden Vermieter zuerst kontaktiert», sagt Betz. Diese Phase führe oft zu einer Debatte über die Ursache. «Es dauert in der Regel Wochen oder innerhalb von sechs Monaten bis zu einem Jahr.

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