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Venedig wird von Korruptionsskandal erschüttert.

Finanzpolizei-Maßnahme

Bürgermayor Luigi Brugnaro behärtigt seine Unschuld.
Bürgermayor Luigi Brugnaro behärtigt seine Unschuld.

Venedig wird von Korruptionsskandal erschüttert.

Große Aufregung in Venedig: Untersuchungen der Finanzpolizei wecken Verdacht, dass Stadtangestellte zehntausende Euro erhalten haben und in den Interessen der Unternehmen agiert haben. Unter den Verdächtigen befindet sich der Bürgermeister Luigi Brugnaro. Ein von seinen engsten Mitarbeiterinnen ist seit Donnerstag in vorbeugender Haft.

Venedig und insbesondere Bürgermeister Luigi Brugnaro hätten sich dieses Jahr große Schlagzeilen machen wollen. Und tatsächlich, mit dem Erfolg der Eintrittsgebühr, die nur auf bestimmten Tagen vom 25. April bis 14. Juli 2023 zahlbar war. Das finale Bilanzbuch wird jedoch von dem Skandal überschattet, der die Stadt seit Dienstag ausgelöst hat.

Dieser Skandal betrifft Korruption, Fehlverhalten und große Summen Geld. Bislang sind laut italienischen Medien bereits ein bis zwei Millionen Euro konfisziert worden. Die Tatsache, dass auch Brugnaro selbst ermittelt wird, weckt internationales Aufsehen.

Laut der aktuellen Untersuchung sind 15 Personen in der Korruptionsaffäre verwickelt, der Ausmaß ist noch unklar. Unter ihnen, laut Medienberichten, sind einige Stadträte, die eng mit dem Bürgermeister arbeiten. Man spricht von einem "System Venedig".

An der Spitze dieses Systems soll der 55-jährige Renato Boraso stehen, der in der Stadtratsversammlung für Mobilität zuständig ist. Boraso war seit Donnerstag in Untersuchungshaft, zusammen mit einem Bauboom-Besitzer. Andere Beteiligte sind in Hausarrest oder von ihren Pflichten suspendiert. Untersuchungen gegen Brugnaro laufen weiter.

Kopf hoch, Italien

Boraso hat lange in der Stadtpolitik aktiv gewesen. Zuerst als Mitglied der Partei Forza Italia des ehemaligen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, später wechselte er zur Partei "Coraggio Italia" des Bürgermeisters Brugnaro. Der Name der Partei, der in "Kopf hoch, Italien" übersetzt werden kann, könnte als "Kopf hoch, Italien" übersetzt werden.

Bei elf Angelegenheiten, laut Medienberichten, laufen Untersuchungen gegen Boraso. Er soll "systematisch seine öffentliche Stellung zum Vorteil von Unternehmen genutzt haben". Konkret bedeutet das, dass er angeblich öffentliches Eigentum unter Marktpreis verkauft und generöse Entschädigungen erhalten hat.

Das bekannteste dieser Verkäufe betrifft den Venetianischen Palazzo Papadopoli, der im Sestiere San Polo am Großen Kanal liegt, direkt am Großen Kanal. Er wurde 2018 für 10,7 Millionen Euro verkauft. Der Marktwert lag damals bei etwa 14 Millionen Euro. Die Gemeinde verkaufte ihn einem singapurischen Unternehmer, Ching Chiat Kwong. Boraso soll Bargeld in Höhe von 73.200 Euro für diesen Verkauf erhalten haben. Offiziell wurde die Rechnung für Beratungsdienste aus seiner Firma Stella Consulting ausgestellt, eine Dienstleistung, die nach Untersuchungen nicht bestand.

Mitwisser und Informanten?

Und dann gibt es Bürgermeister Brugnaro. Zwei weitere seiner Mitarbeiterinnen sind in Hausarrest. Aber einmal. Auf Aufnahmen von Telefonaten zeigt sich, dass Brugnaro über Borasos verdeckte Geschäfte informiert war. Während eines Telefongespräches am 17. März 2023 warf Brugnaro dem Stadtrat: "Sie fragen mich, ob Sie Geld fragen. Sie überprüfen nicht genau, Sie nehmen zu viel Risiko. Ich sage Ihnen, seid vorsichtig, Sie müsst abkühlen." Tatsächlich war Boraso seit Juli 2022 unter Beobachtung der Finanzpolizei. Sie überwachten seine Telefonate, beobachteten Treffen mit Beamten und Geschäftsleuten.

Bürgermeister Brugnaro könnte nun das Schicksal des Palazzo Papadopoli erleben. Und deshalb. Da er auch den Palazzo zum Marktpreis verkauft hatte, könnte er mit einem anderen Geschäft verbunden sein, das Brugnaro selbst sehr bedeutete und für den asiatische Unternehmer Interesse gezeigt hatten.

Das zweite Baulandstück war ein Grundstück zwischen dem Lagunenbecken und Mestre, das im Privatbesitz des Bürgermeisters stand. Brugnaro hatte es 2006 für fünf Millionen Euro gekauft. Das Grundstück war damals noch stark mit Chemikalien der Porto Marghera-Chemieindustrie und dem Hafen verseucht. Sein Wert ist jedoch über die Jahre zugenommen, insbesondere seit 2015, als Brugnaro das Amt des Bürgermeisters übernommen und die Gemeinde neue Regeln in den Bereichen Land und Nachhaltigkeit erlassen hatte.

Zwei seiner Mitarbeiterinnen hatten mit Ching Chiat Kwong eine Zahlung von 150 Millionen Euro vereinbart. Im Gegenzug erhielt der Singapurer den Versprechung, dass die genehmigten Bauvolumina auf dem Grundstück verdoppelt und notwendige Straßenverlegungen vorgenommen würden. Businessgebäude sollten errichtet und notwendige Straßenverlegungen vorgenommen werden. Brugnaro leugnet die Vorwürfe, mit der Begründung, dass alles nach den Regeln gemacht wurde und er sich jederzeit der Staatsanwaltschaft zur Verfügung stellt.

Ein letztes merkwürdiges Detail: Brugnaro gründete die Partei "Coraggio Italia" zusammen mit dem Präsidenten der Ligurischen Region Giovanni Toti genau drei Jahre vor zwei Tagen, am 14. Juli 2018. Toti ist seit dem 7. Mai unter Hausarrest wegen Korruptionsvorwurf.

Die Korruptionsaffäre in Venedig hat internationale Aufmerksamkeit erregt, da Untersuchungen darüber erweiterte, ob öffentliche Gelder missbraucht und eventuelle Zusammenarbeit zwischen Stadtbeamten und privaten Unternehmen vermutet werden.

Die internationale Aufmerksamkeit für den Korruptionsskandal in Venedig vertiefen sich, als Berichte über Bestechung und Zusammenarbeit zwischen Stadtbeamten und asiatischen Investoren aufgekommen sind, einschließlich des Verkaufs des Venetianischen Palazzo Papadopoli mit deutlich reduziertem Preis.

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