VCD: Deutschlandticket hat die Art der Beförderung noch nicht verändert
Der ökologische Verkehrsclub Deutschland hat der Rotlicht-Koalition eine gemischte Halbzeitbilanz vorgelegt. Kerstin Haarmann, Bundesvorsitzende des VCD, sagt, SPD, Grüne und FDP hätten sich mit dem Ziel zusammengetan, die Verkehrspolitik zu verändern, aber die Bundesregierung habe dieses Ziel bisher nur teilweise erreicht. Zu groß sind die Widersprüche innerhalb der Koalition.
Mit der Einführung des Deutschlandtickets ist die Ampel ein Erfolg geworden. "Das allein bedeutet aber nicht, dass der Verkehr besser wird", sagt Harman. Der Ausbau des Schienennetzes erfordere mehr Geld und verbindliche Normen. Der VCD bewertet die reformierte Lkw-Maut positiv, so dass mehr Geld in die Schieneninfrastruktur fließen kann.
Auch im Bundeshaushalt sind im kommenden Jahr mehr Mittel für die Schiene vorgesehen. Allerdings klafft seit dem Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts eine große Lücke im Etat. Infolgedessen könnten auch die Mittel für das Eisenbahnprogramm gekürzt werden.
Nach Ansicht des VCD hat Deutschland beim Klimaschutz im Verkehr keine Fortschritte gemacht. "Das zweite Jahr in Folge sind die Emissionen im Verkehr gestiegen und liegen über den Anforderungen des Klimaschutzgesetzes. Doch statt Verkehrsminister Wissing in die Pflicht zu nehmen, hat die Ampel die sektoralen Ziele gestrichen und den Minister aus der Verantwortung entlassen", kritisierte der Verband. Den Klimaschutz-Sofortplan von Vissing kritisierte der VCD als "wenig ambitioniert und ineffektiv". Harman sagte, dass "die EU-Lastenteilung zu Strafzahlungen in Milliardenhöhe führen könnte", wenn an Verbrennungsmotoren und E-Fuels festgehalten werde.
Für die Verkehrssicherheit werden Ampeln auf "Standby" gehalten. "Noch immer sterben jedes Jahr fast 3.000 Menschen im Straßenverkehr. Trotzdem bleibt die wirksamste Maßnahme - das Tempolimit - ein Tabu." Der Verband kritisierte die Autobahnen.
Quelle: www.dpa.com