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Uwe-Johnson-Tage 2023 von Clemens Meyer und Jenny Erpenbeck

Uwe-Johnson-Tage
Das Literaturhaus «Uwe Johnson» ist zu sehen.

Die diesjährigen Uwe-Johansson-Literaturtage in Neubrandenburg und Güstrow beschäftigen sich mit der Bedeutung von Protest- und Debattenideen. „Proteste spielen in einer offenen Gesellschaft eine wichtige Rolle“, sagte Carsten Gansel, Präsident der Mecklenburgischen Literarischen Gesellschaft (MLG), am Montag in Neubrandenburg. Dies gilt auch jetzt, wo unterschiedliche Positionen einen vertieften Austausch erfordern, anstatt andere Standpunkte sofort zu diskreditieren. Das Motto des Literaturtags lautet in Anlehnung an den kritischen Schriftsteller Uwe Johnson (1934–1984) „Ein guter Mann hat Moral.“

Der Johnson Day beginnt am 18. September mit einer Lesung über den Roman „Kairos“ der Autorin Jenny Erpenbeck, der läuft bis Ende November. Der 56-jährige Erpenbeck gewann den mit 20.000 Euro dotierten Uwe-Johansson-Literaturpreis 2022. Mit dabei beim Literaturtag waren außerdem der 1977 geborene Schriftsteller Clemens Meyer („Ich bin Stein“), die Berlinerin Katherine Schmidt („Du wirst nicht sterben“) und der Schriftsteller und DDR-Oppositionstyp Lutz Ratnow.

Ein Höhepunkt war die Verleihung des Uwe Johnson Patronage Award 2023 an den Autor Domenico Müllensiefen. Der 36-jährige Autor erhielt den mit 5.000 Euro dotierten MLG-Preis für seinen ersten Roman „From Our Fires“. Es beschreibt das Leben und die Träume von drei Freunden, die 1985 in Ostdeutschland geboren wurden. Sie arbeiteten bei einem Energieversorger, einem Schlachthof und einem Bestattungsunternehmen. Johnson wurde in Cumming, damals Pommern, geboren und lebte in Ancram, Güstrow, New York und England. Der Autor von „Jubiläum“ gilt als einer der bedeutendsten Schriftsteller des geteilten Deutschlands.

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