Die US-Wirtschaft ist im Sommer etwas stärker gewachsen als bisher bekannt. Das Bruttoinlandsprodukt stieg im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 3,2 %, nachdem das Handelsministerium am Donnerstag in Washington seine dritte Schätzung veröffentlicht hatte. Bisher wurde ein Wachstum von 2,9 % festgestellt. Die Wirtschaftsleistung schrumpfte im ersten Halbjahr.
Nach Angaben des Ministeriums basierte der Anstieg hauptsächlich auf Exporten und Konsumausgaben. Dementsprechend stiegen die Verbraucherausgaben um 2,3 %, verglichen mit einer erwarteten Steigerung von 1,7 %. Andererseits war das Wachstum der Bauinvestitionen schwach und belastete das Wachstum. Hauptgrund dafür sind die stark gestiegenen Hypothekenzinsen.
Die US-Wachstumszahlen wurden aus Daten für das laufende Jahr extrapoliert. Daher können sie nicht direkt mit europäischen Zahlen verglichen werden. Um eine mit Europa vergleichbare Wachstumsrate zu erhalten, muss die US-Wachstumsrate durch vier geteilt werden.
Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung war geringer als erwartet
Gleichzeitig stieg die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in den Vereinigten Staaten weniger als erwartet. Ihre Zahl stieg um 2.000 auf 216.000, teilte das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mit. Analysten hatten mit 222.000 gerechnet.
Die Zahl der Hilfsanträge deutet darauf hin, dass der Arbeitsmarkt stark bleiben wird. Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung gelten als Indikator für kurzfristige Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt. Trotz schwacher US-Konjunktur klagen viele Unternehmen über Arbeitskräftemangel. Auch der jüngste Arbeitsmarktbericht wies auf eine anhaltende Stärke am Arbeitsmarkt hin.
Die Geldpolitik der Federal Reserve ist eng mit der Entwicklung des Arbeitsmarktes verbunden. Sie versucht, die Inflation, die nach wie vor hoch ist, obwohl sie gesunken ist, durch kräftige Zinserhöhungen einzudämmen. Aber in letzter Zeit hat sie das Tempo der Zinserhöhungen verlangsamt, um die Wirtschaft nicht zu sehr unter Druck zu setzen.