Amerikas Vorwahl und Nachwahl: Der Präsidentschaftswahlkampf 2024 beginnt im neuen Jahr, die Zwischenwahlen sind noch nicht vorbei. Der demokratische Amtsinhaber Joe Biden hofft, 2019 bekannt geben zu können, ob er wiedergewählt wird.
Wenn nicht, wer in der Demokratischen Partei wird es tun? Aus dem Rennen ging offiziell nur der frühere republikanische Präsident Donald Trump hervor. Dagegen können sich mehrere Parteikollegen in einem internen Wettstreit stellen.
Zusammenfassung potenzieller Präsidentschaftskandidaten beider Parteien, deren Namen insbesondere in den Diskussionen zur Sprache kamen:
Demokraten
Amtierender Präsident – Joe ·Biden: Mit 80 Jahren ist er der älteste Präsident der amerikanischen Geschichte. Während seiner zweijährigen Amtszeit hat er beachtliche Ergebnisse erzielt, und seine Partei hat die Erwartungen bei den Zwischenwahlen weit übertroffen. Aber einige Demokraten wollen einen jüngeren Kandidaten. Biden wird zu Beginn seiner zweiten Amtszeit 82 Jahre alt.
Ernüchterung – Kamala Harris: Als erste Frau und erste schwarze Vizepräsidentin war Harris am Anfang. Die Erwartungen sind riesig. Doch der 58-Jährige blieb blass. Inhaltlich zeigte sie sich zunächst kaum, dann bekam sie eine schwierige Aufgabe und sorgte oft für Schlagzeilen mit ihren Fehlern.
Bergsteiger – Pete Buttigieg: Vor drei Jahren war Buttigieg noch dort, Bürgermeister einer 100.000-Einwohner-Stadt in Indiana, landesweit unbekannt. Doch im Präsidentschaftsrennen 2020 sorgt er für Aufsehen. Biden ernannte ihn später zum Transportminister. Der 40-Jährige ist der erste offen schwule Minister im Bundeskabinett.
Oben links – Bernie Sanders: Der 81-jährige Senator aus Vermont vertritt seit Jahrzehnten die extreme Linke und inspiriert vor allem junge Menschen. Er gilt als führende Figur des linken Flügels der Partei. Sanders hat mehrfach versucht, Präsidentschaftskandidat zu werden – bisher ohne Erfolg.
Down to Ground – Amy Klobuchar: Die Senatorin aus Minnesota war als Präsidentschaftskandidatin 2020 erfolglos. Die 62-jährige Frau aus dem Mittleren Westen ist bodenständig und bodenständig. Sie gehört dem gemäßigten Flügel der Partei an.
The Taffe – Gretchen Whitmer: Die Gouverneurin von Michigan verteidigte ihre Position bei den Zwischenwahlen gegen den von Trump unterstützten Kandidaten Tudor Dixon. Biden betrachtete den 51-Jährigen einst als seinen Stellvertreter. Die geplante Entführung von Whitmer im Jahr 2020 sorgte für Aufsehen.
Brave – Gavin Newsom: Der Gouverneur von Kalifornien (55) verteidigte sein Amt auch bei den Midterm-Wahlen souverän. Als Bürgermeister von San Francisco (2004-2011) erlangte er Berühmtheit, weil er gegen staatliche Gesetze verstieß, die die Ehe für Schwule und Lesben erlaubten.
The Reluctant One – Michelle Obama: Die ehemalige First Lady ist in den Vereinigten Staaten sehr beliebt. Jeder kennt den 58-Jährigen. Wenn die Frau des ehemaligen Präsidenten Barack Obama selbst kandidiert, geben ihr die Umfragen eine gewisse Chance. Die Bestsellerautorin hat jedoch mehrfach deutlich gemacht, dass sie kein Interesse hat.
Mit Republikanern
Ex-Präsident Donald Trump: Nach dem schlechten Abschneiden seiner Partei bei den Kongresswahlen ist der 76-Jährige politisch geschwächt. Während seiner Präsidentschaft (2017-2021) brachte er Jahre des Chaos ins Land. Trump muss noch zugeben, dass er die Wahl gegen Biden verloren hat. Verschiedene Ermittlungen verfolgen ihn derzeit.
Konkurrent – Ron DeSantis: Der Gouverneur von Florida wurde im November bestätigt und die Ergebnisse sind sehr gut. Der 44-Jährige gilt als einer der stärksten Parteikonkurrenten Trumps. Er vertritt eine konservative Haltung ähnlich der von Trump, wird aber als weniger impulsiv angesehen.
The Renegade – Mike Pence: Der ehemalige Vizepräsident (63) war jahrelang ein treuer Partner des Auftritts seines Chefs Trump. Dass Trump am Tag des Anschlags auf das Kapitol am 6. Januar 2021 seine Anhänger gegen seinen Stellvertreter hetzte, schadete der Beziehung der beiden Männer jedoch nachhaltig.
Der Opportunist – Mike Pompeo: Bevor er Trumps Außenminister (58) wurde, war er einer von Trumps schärfsten Kritikern. Trump würde ein autokratischer Präsident sein, warnte Pompeo, bevor Trump die Wahl 2016 gewann. Aber dann wurde er ein Sklave von Trump-Jüngern. Jetzt macht er offenbar eine weitere Kehrtwende.
Diplomatin Nicky Haley: Während Trumps Amtszeit diente sie als Botschafterin bei den Vereinten Nationen. Sie hält alle Türen offen: Hayley (50) versucht, sich weit genug von Trump zu distanzieren, um nicht in seinen Teufelskreis zu geraten – aber ohne seine Gunst zu verlieren. Die Frage ist, ob ihr das die Tür zum Weißen Haus öffnet.
GEWINNER – Glenn Yonkin: Abgesehen von Trump denken die meisten Leute, dass Yonkin (56) trotz und nicht wegen dessen Unterstützung zum Gouverneur von Virginia gewählt wurde, er konnte überzeugen die republikanische Basis, ohne Trump nahe zu kommen. Jetzt hat ihn der Ex-Präsident auf Kieker gesetzt – ein Zeichen, dass Trump ihn ernst nimmt.
Moderat – Larry Hogan: Hogan (66) musste nach acht Jahren im Amt nach zwei Jahren als Gouverneur von Maryland zurücktreten. Hogan war nicht schüchtern, Trump zu kritisieren, nachdem die GOP bei den US-Zwischenwahlen schlecht abgeschnitten hatte. Er sagte, Trump habe die Partei drei Wahlen gekostet.
Trumps Schatten – Ted Cruz: Der Senator aus Texas hat aus seinen Ambitionen für das Weiße Haus keinen Hehl gemacht. 2016 kämpfte er bei der Vorwahl der Partei hart gegen Trump, verlor aber. Dadurch hat sich der 52-Jährige zu einem Trump-Anhänger entwickelt.
Gegnerin – Liz Cheney: Im US-Kapitol im Januar 2021 ist die 56-Jährige Trumps Erzfeindin. Das kostete sie ihren Sitz im US-Repräsentantenhaus.Nun überlegt sie, wie sie Trump 2024 am besten stoppen kann.