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Urteil im Prozess gegen Flüchtlingshausbrand

Freispruch oder Jahre Haft – heute fällt das Urteil im Prozess um den Brand im Flüchtlingsheim Groß Strömkendorf und weitere Brände in Mecklenburg-Vorpommern.

Das Strafgesetzbuch und die Akten lagen auf dem Gerichtstisch. Foto.aussiedlerbote.de
Das Strafgesetzbuch und die Akten lagen auf dem Gerichtstisch. Foto.aussiedlerbote.de

Landgericht Schwerin - Urteil im Prozess gegen Flüchtlingshausbrand

Das Landgericht Schwerin verkündet heute sein Urteil nach einem fast siebenmonatigen indirekten Prozess wegen des Brandes im Flüchtlingshaus in Grostrunkendorf bei Wismar. Das ehemalige Hotel brannte im Oktober 2022 ab, Experten zufolge handelte es sich bei dem Brand um Brandstiftung. Dem Angeklagten, einem Feuerwehrmann aus der Gegend, wurden außerdem weitere Brandstiftungsdelikte vorgeworfen.

Die Staatsanwaltschaft beantragte eine Freiheitsstrafe von sieben Jahren und sechs Monaten wegen mehrfacher Brandstiftung und zwei Fällen schwerer Brandstiftung. Verteidiger forderten Freispruch. Seiner Ansicht nach reichten die Beweise nicht aus.

Während des Prozesses schwieg der Angeklagte zu den Vorwürfen, er sei für eine Brandserie verantwortlich, die im Brand von Groß Strömkendorf gipfelte. Unter anderem wurden ein kleineres Waldstück, eine Garage und ein Behelfshaus niedergebrannt.

Bei dem Brand am 19. Oktober 2022 wurde das ehemalige Hotel „Schäfereck“, in dem zum Zeitpunkt des Vorfalls 14 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine lebten, größtenteils zerstört. Die Bewohner konnten das Gebäude rechtzeitig verlassen. Niemand wurde verletzt. Der Sachschaden wird auf etwa 7,5 Millionen Euro geschätzt. Das Gebäude wurde komplett abgerissen.

Der Angeklagte wurde kurz nach dem Brand festgenommen. Sein Prozess beginnt am 10. Mai 2023. Im Juli wurde der Mann von einem Gericht freigelassen, da kein dringender Tatverdacht mehr bestand.

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Quelle: www.stern.de

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