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Urteil: Autor darf Dokumente im Zusammenhang mit Einsteins Ermordung einsehen

Akten liegen vor einem Prozess in einem Landgericht auf dem Tisch..aussiedlerbote.de
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Urteil: Autor darf Dokumente im Zusammenhang mit Einsteins Ermordung einsehen

Nach einem Gerichtsurteil wurde einem Reporter Zugang zu Ermittlungsakten zum Mord an der Familie von Robert Einstein, einem Cousin des Nobelpreisträgers Albert Einstein, Anfang August gewährt. 1944. Die Staatsanwaltschaft Frankenthal (Pfalz) ist verpflichtet, dem Verwaltungsgericht Neustadt am Montag mitzuteilen, dass gemäß dem Urteil vom 7. November (5 K 75/23.NW) Einsicht gewährt wird.

Robert Einsteins Frau und zwei Töchter wurden von deutschen Soldaten in der Nähe von Florenz (Italien) getötet. Die Staatsanwaltschaft Frankenthal leitete ein Ermittlungsverfahren wegen des Mordes ein, der sich gegen einen ehemaligen Hauptmann und weitere Angehörige der Wehrmachtseinheit richtete. Das Verfahren wurde angeblich Anfang 2014 eingestellt, da zunächst kein Foulverdacht bestand.

Der Antrag des britischen Journalisten und Autors Thomas Harding auf Einsicht in die Ermittlungsakten stieß bei der Staatsanwaltschaft auf öffentliche Ablehnung. Er klagte und bekam vor dem Verwaltungsgericht Recht: Der Richter befand, dass journalistische Recherchen „aufgrund der historischen Dimension der strafrechtlichen Aufklärung von Verbrechen der NS-Zeit“ immer noch ein erhebliches öffentliches Interesse hätten.

Dies reicht nicht nur aus, um die konkrete Frage zu beantworten, sondern auch, um die Einsicht in die Datei zu ermöglichen. Nur so kann die Gesamtsituation beurteilt und verstanden werden. Das Gericht stellte fest, dass dies auch für den Fall der Verfahrenseinstellung im Jahr 2014 gelte. Schützenswerte private Interessen werden den Zugang nicht behindern. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Quelle: www.dpa.com

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